Donnerstag, 27. August 2009

Lane and Meikel go around.... nineth week

Nineth week – 20/08/09 – 27/08/09

Donnerstag, 20/08/09


Heute Morgen wachte ich etwas verknittert aus den Camperfedern. Die Nacht war in meinen Träumen ganz schön spektakulär abgelaufen, so dass ich ein wenig gerädert war und leichte Orientierungsschwierigkeiten hatte. Kurz vor 7.00 Uhr machten wir uns vier (Guido und Jojo hatte es auch hier her verschlagen) zur Beobachtungsplattform für die Platypustierchen auf. Da die kleinen Kerlchen ziemlich scheu sind, hieß es nun Klappe halten, was ich um diese Uhrzeit sowieso für angbrachter hielt, besonders, wenn man immer noch leicht verdrieselt aus der Wäsche guckt. Da zitier ich immer wieder gerne Herrn Wiesenthal aka Børge: „So Kinder und jetzt hat der mund mal Pause!“ Und siehe da… pitsche patsche plitsche platsche ein kleiner Platypus schwamm durch´s Wasser. Na die sehen ja komisch aus. Halb Fisch, halb Ente, da konnte sich Mutter Natur wohl nicht entscheiden. Leider waren sie so flink wie Fische, so dass die ersten Fotos nichts wurden. Nach weiteren 20 Minuten hatten wir jedoch Glück und ein ziemlich geselliger Kumpel schwamm da durch´s Wasser. Es schien als würde er seine morgendliche Dusche nehmen, da er sich wie wild mit dem seinem Arm, Flügel oder was auch immer die Viecher da an den Seiten haben, am Bauch kratzte. Das sah ziemlich witzig aus wie der kleine Platypus da kratzenderweise durch´s Wasser düste.

Als wir unsere Bilder für die Nachwelt hatten, machten wir uns ins Tal auf. Jetzt erst bekamen wir mit, wo wir gestern mit dem Camper hochgekrakselt waren… uiuiui! Gut, dass ich nix sehen konnte, da wäre mir doch sonst gleich wieder alles hoch gekommen. Bärks.

Im Tal des Eungella National Park fuhren wir zum Finch Hatton Gorge, wo noch ein paar Wasserfälle und Plungepools warten sollten. Also nix wie hin da.

Auf dem Weg kamen ein paar überflutete Brücken, die Meikel mit vollem Karacho mitnahm und sich wie ein kleines Kind freute, als das Wasser hochspritzte. Auweia, lassen wir das mal nicht den Onkel Apollo sehen, was da unser Campervermieter ist.

Am Parkplatz schrabbelten wir uns erstmal die Beißer, das hatten wir bis dato nämlich noch nicht geschafft, wir wollten ja die Platypusse nicht verpassen. Dann schnell den Rucksack aufgesetzt und los ging´s. Erstmal war wandern angesagt. Ein Serpentinenartiger Weg durch den Regenwald führte uns an einen schönen Wasserfall mit einem großen Becken. Guido und Jojo waren schon vor uns angekommen und Guido wagte sich grade ins kühle Nass. Seinen Augen nach zu beurteilen schien dies mehr als kühl zu sein. Da ich bei unserem Aufstieg auch mal wieder gut isn Schwitzen gekommen war, blieb für mich keine Entscheidung, ob ich in das Eiswasser rein sprang oder nicht, ich musste, nicht dass der keline Körper anfängt z muckern… was so viel bedeutet wie anfängt zu stinkern. Hihi!

Also ack Sachen weg und… au warte, rein ins Wasser, das wirklich verdammt noch mal scheiße eisig war. Das war spielen mit den Igels. Das fühlte sich wirklich an, als würden sich tausende von kleinen Nadeln in mich reinbohren. Noch Minuten später, nachdem ich schon löngst aus dem Wasser war, merkte ich wie mein Körper ackerte und es kribbelte überall. Naja, ein gutes hatte das Ganze, Lane war jetzt wach.

Danach ging´s die Strecke wieder zurück zum Auto und unser nächstes Ziel hieß Mackay.

Mackay war jetzt nicht so spektakulär. Wir liefen die Hauptstraße einmal hoch und wieder runter, surften ne Runde bei Mc Donalds im Netz und holten uns noch einmal ein paar Infos für Fraser Island ein, da wir in den nächsten Tagen unbedingt das Auto buchen mussten. Mit heißer Musik aus den 80ties brausten wir aus der Stadt heraus und freuten uns wie kleine Kullerkekse.

In Carmila Beach schlugen wir unser Nachtlager auf. Carmila Beach verfügte über einen kostenlosen Campingground, der direkt am Meer war. Das Meer hatte zwar grade Sendepause (wegen Ebbe), aber war ganz nett hier. Es gab da nur ein Problem. Sand, überall tiefer feiner Sand. Und das war mit unserem nicht fourwheel fähigem Camper höchstgefährlich. Auf stecken bleiben hatten wir nämlich so gar keine Lust. Glückerweise fanden wir ein Plätzchen, was wir auch mit unserem Vehikel befahren konnten. Einziger Nachteil, dieser Platz war genau neben den Sanitären Anlagen und der Dampstation. Eine Dampstation ist soviel wie eine Abwasserstaton. Auf Deutsch… hier ließen die größeren Camper ihren Toiletteninhalt. Hmmm… na lecker. Aber alles halb so schlimm. Es roch nicht, wir sahen nix und es kamen auch keine Camper zum abladen, also alles guddi.

Zum Essen gab´s mal wieder Kartffeln mit lecker gepimpten Quark. Wir aßen sogar mal draußen. Und Meikel fand so gar ne Tischdecke. Eins von unseren weißen Handtüchern musste dran glauben. Aber so ne Handtuchtischdecke ist schon praktisch, kann man sich falls man kleckert gleich die Hände abwischen.

Als wir schon in den Federn lagen, kam dann endlich auch das Mutterschiff und ackerte sich durch den Sand. Guido kam ganz schön ins Schwitzen vor Angst im Sand stecken zu bleiben, aber ging wie immer alles gut.

So und nun konnte auch Meikel und ich schlafen.



Freitag, 21/08/09


Heute ging´s weiter nach Rockhampton. Wieder gab´s unsere klassische Rollenverteilung. Ich frag ja schon gar nicht mehr, ob ich überhaupt fahren darf. Also Meikel am Schaltknüppel und ich an den Turntables auf dem Beifahrersitz für die Unterhaltung. Highlight waren noch immer Musik aus den 80ties und Kurt Krömer.

In Rockhampton versuchten wir dann telefonisch einen fourwheel drive Auto für Fraser klar zu machen, was gar nicht so einfach bei dem Kaugummislang war. Auch wenn wir mittlerweile schon knapp 7 Monate hier sind, ab und an versteht man bei einigen Mundarten echt nichts. Da würd ich am liebsten auch mal schön in Berliner Manier ins Telefon rotzen, so dass die auch nichts verstehen. Aber ich hab ja Anstand.

Irgendwann hatten wir ein paar Angebote, wo uns auch eines zusagte. Wir mussten das Ganze nur noch mit dem Mutterschiff und seinen Insassen besprechen. Als wir so ziellos durch die Stadt zu einer Art Gallery gurkten, trafen wir auf einmal auf das Mutterschiff. Aber was war das? Überall stand Feuerwehr und Krankenwagen. Sollte unser Mutterschiff getroffen worden sein… mussten wir uns mit unserer Drone etwa ein neues suchen? Aber Gott sei Dank, alles okay. Mit Zeichensprache verständigten wir uns kurz, ob alles in Ordnung sei und an der nächsten Kreuzung erfuhren wir, dass Guido und Jojo nur vor der Apotheke geparkt und es kurz danach hinter ihnen geknallt hatte. Zwei Autos waren in einander gefahren…! Na, da haben wir ja noch einmal Glück gehabt! Unser gutes Mutterschiff. Besonders Guido wäre mit Sicherheit ziemlich traurig gewesen…! Vielleicht hätte er sich aber auch ein wenig gefreut, denn derzeit jault der kleine Guido eigentlich nur noch rum, was das Fahren betrifft. Da wird sein Mutterschiff auch mal liebevoll sein riesen Scheißhaus genannt. Tztztz… also Guido… Contenance Herr Martini!

Da die Art Gallery schon zu hatte, mussten wir unsere Reise fortsetzen und fuhren weiter zu unserem Schlafplatz, der sich in Calliope befand. Nachdem Essen gab´s mal wieder ne Dusche aus der 2 Liter Buttel. Was da heißt, Zähne zusammenbeißen und hoppi galoppi Wasser über den Körper rieseln lassen. Meikel hatte das Glück, dass ich noch eine Wasserflasche fand, die von der Sonne so erhitzt war, dass er sogar warm duschen konnte.

Danach ging´s mit einem Filmchen in die Camperfedern und wir schliefen ruhig und zufrieden ein.



Samstag, 22/08/09


Heute gab´s nach langem mal wieder Frühstück am Tisch und nicht innerhalb des Campers. Also Handtuch wieder als Tischdecke zweckentfremdet und mit frischem Obst, Joghurt, ein paar Stullis und Kaffee drappiert.

Lääggaa!

Um punkt 9.03 Uhr verließen wir Calliope mit dem Ziel Bundaberg. Dort gab´s nämlich eine Rum Destellirie, die wir uns anschauen wollten. Was anderes hatte Bundaberg leider nicht zu bieten. Dort angekommen mussten wir zu unserem Bedauern feststellen, dass eine komplette Führung für zwei Personen 50 Dollar kosten sollte. Mit 30 Dollar gab´s die abgespeckte Version.

Ähh… wie bitte? Das wären ja ca. 30 Euro bzw. 19 Euro für eine Stunde Rumlaufen? Wir beiden guckten uns an und befanden das Ganze als extrem übertrieben, jedenfalls im Verhältnis zu dem, was wir für den Preis erhalten sollten. Auch der Lonely Planet hatte die Fabrik angepriesen, bloß, dass hier Eintrittspreise von 7,50 Dollar standen, die ja human gewesen wären. Naja, so scharf auf´s Rumprobieren, war ich jetzt auch nicht. Zumal mir die günstigste Variante dieses Rums so gar nicht zusagte. Meine erste Erfahrung mit Australischem Rum hatte ich schon auf dem Hinflug nach Brisbane gehabt. Da sag ich nur: „Und hat´s geschmeckt?“ „Ja, wie immer, zum kotzen, danke!“

Auch der Rundgang durch den Merchandise machte mich eher wütend, als in Stimmung auf eine Führung. Rein Marketingtechnisch ne riesen große scheiße, aber scheinbar funktionierte es ja. Mit den doofen Touris kann man es ja machen. Denn hier bekam man so ziemlich alles, wo Bundaberg drauf stand und das zu überteuerten Preisen. Auch irgend so ein Holzgedöns, wo man eine Flasche reinstellen konnte. Einfach nen Holzblock, wo Bundaberg drauf gedruckt war und mit 80 Bucks wären wir dabei. Ähhh? Komisch ein kleinerer Boomerang, der echt ist, kostet nicht mal so viel Geld. Was sind denn das bitte für Relationen? Für mich stand fest, ich geh da nicht rein, schon aus Protest. Meikel war ganz meiner Meinung. Viele der Touris dachten sich bestimmt: „Ach jetzt bin ich extra hierher gefahren, jetzt geh ich da auch rein.“ Aber ich sagte nur: „Mit uns nicht, nicht mit die Commanders.“

Guido und Jojo waren vor uns angekommen und da Guido so ein vernarrter Rumfan ist, war klar, dass er sich das Ganze nicht entgehen ließ. Bin jetzt schon gespannt wie es war und kann nur hoffen, dass sich der Eintritt gelohnt hat.

Meikel und ich machten zum Trotz noch ein paar Fotos vor der überdimensionalen Bundaberg Flasche und fuhren zu unserem Highlight der Stadt. ALDI! Ja, endlich, hier gab´s wieder Aldi. Tja, wie schnell man uns doch glücklich stimmen kann.

Nach unserem Einkauf, der irgendwie sehr süßlastig war (ich war wieder schuld, ich konnte nicht widerstehen), ging´s auf zum nächsten Ziel – Tin Can Bay. Da wir in irgendeinem Infoblatt gelesen hatten, dass wir dort die Chance hatten Delphine am Morgen hautnah erleben und sogar füttern zu können, wollten wir uns das nicht entgehen lassen. Denn da ja Fraser mehr oder weniger unsere letzte größere Etappe vor Brisbane ist, mussten wir das noch vor Fraser Island machen.

In Maryborough wollten wir noch ein paar Flaschen Wein holen, da wir wussten, dass alles ein wenig teurer in Rainbow Beach sein würde. Also ging´s noch einmal durch den Drive through (in). Ja, Ihr lest richtig, hätten wir gewollt, hätten wir mir mit unserem Vehikel am Schalter bestellen können und dann weiter. Macht sich nur doof, wenn man so gar keinen Plan von Wein hat, also sind wir dann doch persönlich in den Suffiladen und schnell ein paar Pullen für uns Schnappsdrosseln geschnappt. Am Abend machten wir es uns auf einer Picnic Area mit ein paar Würsteln und Folienkartoffeln gemütlich. Irgendwie schien es als würden wir die letzten Tage richtig zelebrieren. Denn immer lief jetzt entspannte Musik im Hintergrund und wir hatten noch den Stimmungsmacher Wein. Ein bissl tipsy ging´s dann ins Bette, denn morgen hieß es ja gaanz früh aufstehen, um die Flipper die füttern.



Sonntag, 23/08/09


Heute Morgen um 6.00 Uhr klingelte der Wecker und dann hieß es liegen bleiben und chauffieren lassen. Nicht weit von unserem Schlafplatz war das Barnacle's Cafe, da wo die Delphine morgens immer auf nen Fisch vorbei schauten. Also ließ ich mich in Krankentransportmanier von Meikel dort hinfahren und blieb erstmal noch im Bett.

Vorort waren wir die einzigen und es schien als würden wir es bleiben. Nur ein paar freiwillige Helfer wuselten hier rum und bereiteten Sachen vor. Als Meikel mit einem dünnen Kaffee aus dem Café kam, purzelte ich dann auch mal aus dem Auto. Und siehe da kurz vor 7.00 Uhr, wer kam da um die Ecke, der Mystic. Ein Delphinopa, der hier das Revier verteidigt und dementsprechend aussah. Überall Narben und Schlieren von wilden Kämpfen um seine Mädels oder gegen Haie, die zu dicht in seinem Territorium schwammen. Bei einem seiner Kämpfe hatte der Arme sogar seine Finne einbüßen müssen. Bei seinem Kampf war er so schwer verletzt worden, dass wohl 10 Tage ein Freiwilliger Tag und Nacht bei ihm im Wasser blieb, um ihn wieder aufzupäppeln. Damals war er wohl zum Fisch abholen gekommen und die Leute hier haben sich dem Tier dann angenommen. Scheinbar schien er damals zu wissen, dass ihm hier sicherlich geholfen werden würde.

Heute schien er aber ganz fidel zu sein und schwamm uns wild um die Beine. Meikel und ich waren schon sehr beeindruckend wie der Kumpel da einfach aus dem Nichts auftauchte. Gab´s ja nun auch nicht alle Tage.

Um 8.00 Uhr sollte die Fütterung starten und langsam wurde es immer voller. Kurz vor acht artete das Ganze doch wirklich in eine Massenveranstaltung aus und alle stellten sich in eine Schlange, um dann gegen eine Spende von 2 Bucks einen kleinen Fischi zu erhalten. Mir wurde es ja fast zu wild und ich dachte schon daran einfach eine kleine Spende dazulassen und wieder zu gehen. Wir hatten Flipper schließlich ohne all die Menschen erleben dürfen und das war viel entspannter.

Schließlich aber meinte Meikel: “Ach los stell dich an und hol auch einen!“ Also reihte ich mich in die nun kürze Schlange und ergatterte mir einen kleinen Eimer mit einem Fisch.

In der Zwischenzeit tauchte auf einmal ein weiterer Delphin auf. Dieser hieß Harmony und war der Jüngste im Bunde. Wohl noch ein Baby, aber trotzdem schon relativ groß. Die Delphindame Namen vergessen kam heute nicht.

Naja, dann war ich an der Reihe und hielt den Fischi dem Flipper hin. Schon komisch, aber irgendwie lustig. Ich glaub Flipper hat´s bei mir besonders geschmeckt, hab da ein kleines Zwinkern in seinen Augen gesehen.

Danach ergatterte Meikel den letzten Fisch und reihte sich auch in die Schlange. Scheinbar war er so hungrig, dass er den Fisch gleich selber hätte essen wollen. Er konnte sich dann aber doch zügeln und Mystic bekam seinen zweiten Fisch von uns. Als der Fisch dann alle war, machten sich dann nicht nur die Touristen vom Acker, sondern auch die beiden Delphine. Tja, und sogleich endete der Krawall mit totalem Fischausfall. Oder so ähnlich!

Wir fuhren auch los und machten uns nach Rainbow Beach auf.

Am Nachmittag stießen wir dann wieder auf unser Mutterschiff und fuhren gemeinsam mit Guido und Jojo zum 4WD Adventure Centre. Dort bekamen wir alle Details für unser Auto und machten die vertraglichen Sachen unter Dach und Fach.

Da Guido und Jojo auf dem nicht entfernten Campingplatz ihr Lager aufgeschlagen hatten, nahmen wir natürlich eine frische Dusche hier. Also wer mal in Rainbow Beach ne Dusche sucht – mit C4389 bist du dabei.

Nach der Dusche zauberte uns Meikel ein leckeres Bauernfrühstück. Zum Nachtisch gab´s noch die Erdbeeren aus Bundaberg mit Milch und auf einer Rest Area schlossen wir zufrieden die Äuglein.



Montag, 24/08/09


Auch heute hieß es wieder früh aufstehen, denn in den nächsten drei Tagen sollten wir unser letztes Abenteuer auf Fraser Island erleben. Kurz vor um 7.00 Uhr trafen wir uns bei der Autovermietung, um unsere Camper gegen einen Toyoto Prado einzutauschen. Nachdem die Jungs eine kleine Einweisung im 4 wheel drive fahren bekommen hatten, saßen Jojo und ich auf und die Reise ging los.

Noch einmal für alle die mit 4WD nix anfangen können. Das ist ein Allradfahrzeug. Da wir nämlich auf die größte Sandbank der Welt übersetzen würden, brauchten wir ein solches Vehikel, ansonsten wäre da kein Durchkommen.

Als erster fuhr Captain Meikel mit Guido als Copilot. Schon das kurze Stück bis zur Fähre war ein ganz anderes Fahrgefühl als auf normalem Asphalt. Irgendwie wie Schmierseife. Dann ging´s auf die Fähre. Hier kam schon der erste Schock mit einem riesen Satz ins Wasser hüpften wir mehr oder weniger auf die Fähre. Und kaum standen wir, ging´s auch schon los. Na die schienen es ja eilig zu haben. Dachte noch so: „Mensch, wieso wackelt die Kiste so?“ Doch da begriff ich auch schon, dass sich das Teil innerhalb weniger Sekunden in Bewegung gesetzt hatte.

Auf Fraser angekommen, ging die Luke von der Fähre runter und wir holperten auf den Strand. Tja und das war jetzt unsere Straße. Auf Fraser darf man nämlich so ziemlich überall Auto fahren, unter anderem auf dem Strand, was ein ähnliches Fahrgefühl ist wie auf der Autobahn. Jedenfalls wenn man auf dem nassen Sand fährt.

Da hier Ebbe und Flut herrscht, hatten wir bestimmte Zeitfenster vorgegeben, so dass wir uns heute gegen 8.40 Uhr vom Strand verdrücken sollten, um nicht von der Flut überrascht zu werden.

Also erst einmal ne Runde Strand und dann in auf die Inlandwege. Als wir den ersten einschlugen, wurde uns klar, dass das wahre Adventure diese Inlandwege waren. Diese waren nämlich aus feinstem trockenem Zuckersand, der das Auto schwimmen ließ. Doch der Sand war nicht das Einzige. Hinzu kamen Wurzeln, Schlaglöcher, enge Straßen, wo keine zwei Auto lang passten und ganze Buckelpisten. Auf Deutsch ein riesengroßer Spielplatz, also so ne Art Buddelkasten für unsere Jungs. Die hatten daran nämlich richtig Spaß. Ich wusste anfangs noch nicht, ob ich das toll finden sollte oder nicht bis ich selber mal das Steuer übernehmen durfte. Ich fand´s natürlich auch klasse. Und Jojo schien´s auch ganz nett zu finden, auch wenn sie immer noch Schmerzen in der Hüfte hatte, durch ihren in Adelaide hervorgerufenen Bandscheibenvorfall.

Zuerst fuhren wir den See … an, wo es nicht wirklich viel zu sehen gab. Dann ging´s zum Lake Boomanjin, der wunderschön und einsam war. Eigentlich die Whitsundays in Miniausgabe. Hier verbrachten wir den halben Tag, um dann zum bekannten Lake Mc Kinsey zu fahren. Dieser war jedoch von Touristen und dummen voll gelaufenen Backpackern so überfüllt, dass wir froh waren an dem anderen See so viel Zeit verbracht zu haben. Der war nämlich genauso schön, doch wir hatten den See für uns allein.

Da es ja für die nächsten zwei Tage zelten hieß, verließen wir gegen 16.00 Uhr den See und fuhren zur Central Station, unser Campingground für die heutige Nacht. Busfahrer für diesen Weg war ich und teilweise war mir schon mulmig, aber alles ging gut. Wie gesagt, hatte ja ne gute Schule bei meinem Bruder und Meikel gab mir auch noch liebe Tipps.

Dort angekommen, bauten wir unsere Zelte auf und ich stellte fest, dass so ein Iglozelt wesentlich einfacher aufzubauen war, als das Wohnzelt meiner Eltern als ich noch klein war. Innerhalb von fünf Minuten stand das Ding und konnte bezogen werden. Dann holten wir Stühle und Tische raus und Meikel kochte für uns ein paar Nudeln. Dazu köpften wir noch eine Flasche Wein und ließen den Tag ausklingen.



Dienstag, 25/08/09


Jetzt könnte man ja denken, hach Urlaub, ja ausschlafen. Aber denkste Puppe. Um 5.30 Uhr klingelte der Wecker. Denn da wir an die Wasserzeiten gebunden waren, konnten wir nur bei bestimmten Zeiten den Strand befahren. Und da die Inlandtracks mit einer Maximalgeschwindigkeit von sage und schreibe 30 km/h befahren werden konnten, mussten wir uns ein wenig früher auf den Weg machen. Meistens fuhren wir aber eher 10 oder 20 km/h, da die Tracks wirklich zu krass waren. Da denkt man echt manchmal, da kommt man nicht durch. Aber was so ein 4WD kann, ist schon spitze, hätte ich niemals gedacht. Wie ein Roberter, der sich durch den Sand ackert und weil´s ein Automatik war, machte die Kiste so ziemlich alles alleine. War ein wenig wie Fahren wie auf Schienen.

Am Strand angekommen, konnten wir dann mal wieder etwas Gas geben und die Kiste ausfahren.

Nach einer abenteuerlichen Fahrt und mehreren Versuchen einen Sandberg hochzukommen (ich Doofie versagte leider und Meikel musste das Fahrzeug dann da durchbringen), erreichten wir endlich die Champagner Pools, wo wir erst einmal Frühstückten.

Da wbald wieder die Flut kommen würde, dachte wir ja wir würden hier so ziemlich alleine bleiben, aber denkste Puppe. Kurz vor 11.00 Uhr wurde es auf einmal brechend voll und sogar diese Monstertrucks kamen und luden ihre Touristen ab. Naja, was soll´s. Ein wenig Ruhe zum Frühstücken hatten wir und danach ging es zu den Pools. Sah wirklich sehr beeindruckend aus, denn die Pools waren direkt hinter dem Meer. Und immer wenn eine dicke Welle kam, schwappte das Wasser in die Pools. Also fast wie kleine Jacousis, die durch die Wasserverwirblungen vielleicht so ihren Namen erhalten haben.

Bevor wir frühstückten, hatten Meikel und ich schon mal einen Blick auf die Pools von oben gewagt und alles schien so ruhig und idyllisch. Als wir jedoch zu viert jetzt hier oben ankamen, waren hier einige Menschenmassen. Diese Spezies, die sich hier rumtrieb, war besonders selten. Biertrinkende halbstarke Idioten, die nicht mal mir ihre Bierbüchsen zum baden wegstellten. Oh mann, da fragten wir uns doch alle schon, was ist aus der heutigen Jugend geworden. Kein Respekt vorr irgendwas. Einfach nur laut und unerzogen. Da war schnell klar, dass wir uns relativ schnell wieder vom Acker machten.

Also Reisegruppe Ost ab zum Auto und weiter gemacht. Nächster Halt war Waddy Point. Dort wartete eine riesige Sanddüne, die wir bewanderten und Mitschi und ich machten wieder nur Unsinn. Wurde ne ganz schön sandige Angelegenheit und wir hatten wirklich überall Sand danach. So hieß es für uns Dreckspatzen erst einmal duschen, bevor die Reise fortgesetzt werden konnte. Da es mittlerweile kurz vor 14.00 Uhr war, konnten wir uns wieder auf den Strand wagen und fuhren zum Mahero Schiffswrack, was im zweiten Weltkrieg als Lazarettschiff diente. Schon beeindruckend wie groß das war. Und es lag hier einfach am Strand rum und vegetierte so vor sich hin.

Danach fuhren wir zur Eli Creek. Ein kleiner Süßwasserbach, der zum Meer führte und in dem wir ganz nach Kneipp ein wenig hin und her stiefelten. Auf dem Rückweg zum Auto wurde in dem Bach noch ein kleines Flip Flop Rennen veranstaltet. Mein Flippi gewann… Puma eben. Joanas wurde zweiter, dahinter kamen Meikel und Guido zum Schluss. Sah voll niedlich aus wie die kleinen Schuhe da im Bach davon schwammen.

Da sich schon wieder der Tag dem Ende zuneigte beschlossen wir nach einer wilden Fotosession an diesem Creek unser Nachtlager direkt am Beach aufzusuchen und den Tag ausklingen zu lassen.

In der Abenddämmerung wollten die Jungs noch ein paar Bilder ein Strand machen, doch als sie sich in die Kiste setzen kam nur noch…klick klick klick. Ja sogleich endet der Krawall in totalem Stromausfall. Ja, was war denn das, sind wir hier beim Pokern. Nix geht mehr?

Die Karre sagte wirklich gar nicht mehr, nicht mal ein Funken von Motorgeräusch. Hmm… hatten wir irgendwie was an gelassen oder wieso sprang die Karre nicht mehr an?

Konnte aber auch nicht wirklich sein, denn wir hatten ja grade mal vor 30 Minuten abgeparkt.

Tja und was nu? Telefonempfang hatten wir keinen. Also stand für mich ziemlich schnell fest, Beine in die Hand nehmen und Hilfe suchen. Denn irgendwie guckten alle nur doof aus der Wäsche als irgendeinen produktiven Plan zu haben und das brachte uns ja auch nicht wirklich weiter. Mitschi kam natürlich mit mir. Wir hielten ein paar Autos an, doch keiner hatte ein Starterhilfekabel. Hmm… schon komisch tausende von Fischern, die so ziemlich alles dabei haben, nur kein Kabel. Mist. Nach 20 Minuten laufen, kamen wir zu ein paar Anglern. Gott sei Dank hatte einer der Kumpels so ein komisches Starterkit. Dazu brauchte man nicht mal mehr ein weiteres Auto.

Also Füße wieder in die Hand genommen und wieder zurückgelaufen. Als wir ankamen, waren Guido und Joana immer noch ziemlich ratlos. Wir schlossen dieses Kit an und… ja nix und. Der Toyota war ziemlich unbeeindruckt von dem ganzen Gestripp, was da an ihm hangund gab immer noch keinen Mucks von sich. Nach 20 Minuten hin und her, war´s mir zuviel und ich lief noch einmal zum Strand, um weitere Hilfe zu bekommen oder wenigstens jemanden zu finden, der ein funktionsfähiges Telefon dabei hatte. Nicht viel später kamen zwei Autos auf mich zu und ich fing an wie wild zu winken. Doch was war das? Das erste Auto ignorierte mich und fuhr mal entspannt an mir vorbei. Na toll. Doch das zweite hielt. Ein paar durchgeknallte junge Angler saßen drin und hatten alles dabei, was das kaputte Toyotaherz begehrt.

Also ich in die Karre rein und ab zu unserem Vehikel. Die Boys waren ziemlich taff. Fünf Minuten später stand auch Wagen Nummer zwei bzw. Nummer eins hier. Der Wagen, der erst einmal an mir vorbei gebraust war. Ich fragte natürlich, warum sie an mir vorbei gefahren sein und sie meinten nur, dass sie dachten, ich bin einfach nur durchgeknallt und würde nur so winken. Aha, na vielen Dank. Obwohl ja ein bisschen Wahres dran war. hihi!

Mittlerweile standen also über 10 Mann um den Toyoto, aber der gute wollte nicht und scheinbar schien es nicht die Batterie zu sein. Er reagierte einfach auf gar nichts.

Tja, da half nur noch ein Anruf bei der Rentalstation und die kannten scheinbar das Problems des Autos. Na vielen Dank. Scheinbar war etwas mit dem Anlasser nicht ganz atta und eine Steckverbindung musste wieder in Schuss gebracht werden. Greg von der Autovermietung erklärte irgendwas und siehe dann. Brumm Brumm, die Karre lief. Na was war denn das.

Ganz ehrlich, ich war ziemlich erleichtert. Schließlich wollten wir morgen ja noch die Insel unsicher machen.

Wir machten noch ein Foto mit den Jungs, bedankten uns und gingen dann auch ziemlich schnell schlafen. Alles etwas turbulent.



Mittwoch, 26/08/09


Nach einem ordentlichen Frühstück hieß es nun wieder Sachen packen. Also Zelte zusammen gepackt und alles in den Toyota gewuchtet. Als wir alle startklar im Auto saßen und Guido die Schlüssel umdrehte, war natürlich nichts in Ordnung. Die Karre sprang wieder nicht an und ich hatte gestrichen die Nase voll. Guido versuchte noch einmal das Gleiche wie am Abend zu tun, aber auch das half nichts und das Auto sagte keinen Mucks mehr.

Da ich keine Zeit verstreichen lassen wollte und auf Experimente keine Lust hatte, sprang ich auf und meinte: „Ich geh los und such nen Telefon, wer kommt mit?“ Okay, keiner, na danke schön. Mittlerweile war ich ein wenig angepieselt, wieso ich immer los lief. Klar, Meikel kam mit, daran hatte ich nicht gezweifelt, aber naja, was sich darüber Gedanken machen. Eh nur vergeudetet Energie.

Zwei sehr nette ältere Herrschaften nahmen uns hinten auf ihrem Jeep zu einem nicht weit entfernten Campingground mit Shop mit, wo wir telefonieren konnten. Greg von der Autovermietung versprach uns einen Mechaniker zu schicken und das Problem zu beheben. Zurück hieß es laufen.

Dort angekommen, hieß es dann Warten. Irgendwann kam dann Island Greg. Also ein weiterer Greg, der alles Mögliche probierte, um die Karre in Gang zu kriegen. Doch, es passierte nix. Nach ungefähr einer Stunde hieß es dann Sachen packen und alles, was uns gehörte in sein Auto tragen und den armen Toyoto seinem Schicksal zu überlassen. Nach einer rasanten Fahrt am Strand mit Island Greg kamen wir in Happy Valley an und nun hieß es warten, denn auch Super Rennfahrer Greg konnte nichts gegen die Flut tun. War das langweilig, hatte etwas von Flughafenwarterei. Naja, gegen 14.00 Uhr ging´s dann, bei einer noch rasanteren Fahrt, zur Fähre. Dort luden wir all unsere Sachen aus dem Auto und setzten nach Rainbow Beach über. Da uns nicht gleich jemand abholen kam, fuhren wir noch einmal mit der Fähre hin und her. Na was fürn Spaß. Naja, eine Seefahrt, die ist lustig.

Als wir jetzt wieder ankamen, stand dort die nette Frau, die mit uns auch die vertraglichen Sachen geregelt hatte. Sie entschuldigte sich für die ganzen Unannehmlichkeiten und das Ganze war ihr sichtlich unangenehm. Aber was will man da noch groß sagen. Scheiß auf´s Geld. War einfac schade um den Tag, zumal der Inlandtrack wohl richtig spektakulär vom Fahren gewesen wäre. Aber naja, ich sagte mir einfach, alles ist für etwas gut. Vielleicht war es ein Zeichen und uns wäre irgendwas doofes dort passiert. Lieber gesund und munter.

Den Tag bekamen wir natürlich zurück erstattet. Auch wenn das mit dem Auto war, die Leute von der Autovermietung waren wirklich sehr nett und ich würde sie ohne weiteres weiter empfehlen. So ein Auto ist eben auch nicht allmächtig und so etwas passiert nun mal. Besonders, wenn es diesen krassen Verhältnissen jeden Tag ausgesetzt ist. Also falls mal jemand einen 4WD bracht. Rainbow Beach Adventure Centre.

Als wir bei unseren Campern wieder angekommen waren, packten wir all unser Zeug zusammen und dann hieß es Abschied nehmen. Mutterschiff und Drone wurden nun ein für alle mal getrennt.

Denn wir mussten unseren UCY 013 ja schon morgen in Brisbane abgeben. Also noch schnell ein Foto zur Dokumentation und dann ging´s Richtung Brisbane. Als wir da so lang fuhren, wurde ich ganz schon traurig und irgendwie kullerten auf einmal Pipitropfen aus den Augen. Mir wurde klar, dass jetzt alles vorbei sein würde. Keine Abenteuer mehr jagen, nicht mehr im Camper schlafen. Alles würde wieder ein wenig normal werden. Aber vielleicht sollte ich auch das als Abenteuer ansehen… hatte es bis jetzt nur noch nicht begriffen. Trotzdem war ich traurig. Kurz vor Brisbane schlugen wir ein letztes Mal unser Nachtlagen in einem Park auf und nahmen unsere Henkersmahlzeit ein. Eingekuschelt und ein wenig Wehmütig schliefen wir ein und waren gespannt, was der morgige Tag bringen würde.



http://picasaweb.google.com/lh/sredir?uname=Lanefuchs&target=ALBUM&id=5374863423108811249&authkey=Gv1sRgCPfwvLvm5_7WGA&feat=email

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