Freitag, 4. September 2009

Lane and Meikel go around.... eleventh week - Singapore Part 2


Donnerstag, 03/09/09

Heute waren wir schlauer und ließen den Tag gaaaanz entspannt im Bette beginnen. Schön ausschlafen und noch rumlümmeln. So ging es erst gegen 12.00 Uhr in die Stadt. Zuerst wieder zu dem Markt an der Queenstreet, wo wir wieder lecker Essen für wenig Geld bekamen. Vorher kamen wir an einem Gemüse- und Obstmarkt vorbei, wo wir endlich diese komische Duranfrucht, auch als Stinkfrucht bekannt, probierten. Hmmm… die war vielleicht… so gar nicht lecker. Ich probierte als Erstes und musste mir das Würgen echt unterdrücken. Bäähhh! Auch Meikel probierte und musste sich zusammenreißen nicht gleich alles wieder auszuspucken. Dieses Zeug schmeckte genauso wie es stank, voll eklig. Bärks. Stinki blieb nicht lang bei uns und flog sofort in den nächstbesten Mülleimer. Blöd nur, dass wir den Geschmack aus dem Mund nicht so schnell los wurden. Selbst nach dem lecker Essen vom Markt war er immer noch leicht zu spüren. Und selbst nach ein paar Stunden war er unterschwellig noch zu schmecken.
Nach dem Essen fuhren wir mit der U-Bahn zum Singapur River und liefen noch einmal die Sehenswürdigkeiten ab, die wir gestern vom Boot aus gesehen hatten. Bei der U-Bahn Station nähe China Town gingen wir noch einmal in ein Shoppingcenter rein, um auf Normaltemperatur wieder runter kommen zu können. Im unteren Bereich der Mall waren total viele frisch hergestellte Leckereien. Wil holten uns bei einel chinesischen Bäckelei flisch zubeleiteten Kuchen und Kekse, die wil volhel alle plobielen dulften. Am nächsten Stand konnten wir zu gucken wie Bonbons hergestellt wurden. Total cool. Riesen Zuckermaßen, die hin und her gewalzt wurden. War so eine zehflüssige Maße, ähnlich wie Knete, die zwei junge Männer in verschiedene Formen kneteten. Als sie fertig waren, bekamen wir sogar ein paar warme Bonbons zum probieren. Voll lecker. Die waren nämlich nicht so süß. Danach ging´s ins Hotel zur zweiten Dusche für diesen Tag und am Nachmittag wollten wir mal die Orchard Road in Sachen Shoppen ausprobieren. Leider wurden wir ein wenig enttäuscht. Hier gab´s zwar tausende von Shoppingcenter, aber alle waren total unübersichtlich, so dass uns schnell die Lust verging und wir mehr damit beschäftigt waren, die Orientierung zu behalten. So pralle und günstig waren die Läden aber auch nicht, so dass wir mit leeren Händen zurück gingen. Dafür gab´s noch einmal lecker Essen, was es ganz schön in sich hatte. Das Curry Hühnchen machte voll Alarm im Mund. Zwar verdammt lecker, aber scharf wie sau. Na, das macht dann zweimal Spaß… lol!
Nach einer weiteren Dusche ging´s an unserem letzten Abend im Ausland ins Raffles, um den berühmten Singapur Sling zu trinken. Ein rotes Gesöff, was wohl ganz lecker sein sollte. Also schmissen wir uns mal in Schale und liefen zur Longbar des Ruffles. Gott sei Dank nur 10 Minuten zu Fuß von uns entfernt.
War ganz nett hier. Als die Bedienung kam, bestellten wir uns zwei von den Getränken und waren etwas verwirrt, dass wir gar keine Karte bekamen.
Als nach den Getränken dann die Rechnung kam, wussten wir warum. Das Getränk schien wohl was ganz Besonderes zu sein, denn für nur 54 Dollar waren wir dabei. Huiii! Naja, zwei Singapur Sling 54 Dollar, diesen mit Mitschi zu trinken unbezahlbar. hihi! Meikel meinte nur: „Na, das werd ich meinem Dääd gleich mal in Rechnung stellen.“ Der hatte uns nämlich auf die Bar und das Getränk hingewiesen. Also Herr Schmidt weißte Bescheid. hehe!
Überall auf den Tischen standen Erdnüsse herum, die jedoch noch aus ihrer Schale zum Essen gelöst werden mussten. Die Schalen wurden einfach auf den Boden geworfen oder aufm Tisch geschmissen. Ich wunderte mich sowieso schon, als wir in die Bar rein kamen, wieso so viele Schalen hier auf dem Boden rumlagen. Jetzt wusste ich warum. Als ein Kellner einen Tisch abräumte und dann zum „Säubern“ wieder kam, ging dieses Sauber machen ganz einfach. Gläser wegnehmen und die Schalen einfach auf den Boden wischen. Also die ganz bequeme Variante. So werd ich das zu Hause jetzt och immer machen. Spart echt Zeit und wie man hier sieht, scheint´s im Großen und Ganzen auch keinen zu stören.
Dann ging´s wieder zurück ins Bett und nach ein wenig inne Glotze gucken, machten wir zufrieden die Äuglein zu.

Freitag, 04/09/09

Tja, nun letzter Tag im Ausland. Hmm…! Um 12.00 Uhr mussten wir unser Zimmer verlassen. Das Hotel war aber so freundlich unsere Sachen bis zu unserer Abreise wegzuschließen und wir bekamen so gar die Möglichkeit noch einmal duschen zu gehen.
Nach dem Aufstehen öffnete ich jedoch erst einmal Jags Überlebenspaket, was ich für Australien bekommen hatte. Da ich es Gott sei Dank nicht brauchte, konnte ich es nun heute öffnen und meine Neugier wurde endlich gestillt. Total niedlich. Schmerzmittel, Fotos von meinen Lieben, Traubenzucker, eine sterile Klinge, bisschen Kohle, 69% Alkohol, der dummerweise ausgelaufen war, Streichhölzer, so ein Garn, wo ich noch nicht weiß für was das gut sein sollte, vielleicht zum Aufhängen, wenn Nichts mehr geht, ein Liebesbrief, den ich leider nicht mehr identifizieren konnte (der Alkohol war schuld) und eine Zigarette. Zigarette, Geld und Fotos wurden erst einmal mit dem Fön getrocknet. Wer weiß vielleicht war ja das Kippchen in Alkohol getränkt ja viel besser als vorher und noch genießbar.
Für heute standen nicht mehr große Sachen an. Wir schlenderten ins Elektonikviertel, wo man wohl günstig all möglichen Elektronik Stuff bekommen konnte. Wir waren jedoch ein wenig planlos. Wir merkten schnell, dass, wenn man nicht wirklich wusste, was man haben wollte, das ganz schön schwierig war. Hätten wir uns mal vorher Infos über die jeweiligen Produkte eingeholt. So blieben die Taschen hier auch leer und der Geldbeutel voll. Naja. Dann gingen wir wieder zum Markt, wo wir Mittag aßen. War wie die letzten zwei Tage verdammt lecker und super günstig. Nun war das Kippchen dran. Genüsslich zündete ich mir Jags Notzigarette an und siehe da, mit ein bisschen Alkohol war die gar nicht so schlecht. Also in der Not hätte ich die mit Sicherheit komplett aufgeschmokt. Genau in diesem Moment fiel mir ein, dass wir doch glatt etwas im Kühlschrank vergessen hatten. Unter anderem Sachen, die genau für Jag bestimmt waren und noch ein paar Medikamente von mir. Tja, da hatte die Kippe doch noch ihren Zweck erfüllt.
Also wieder zurück ins Hotel. Dort warteten wir kurz und wir bekamen unsere Sachen. Wirklich nett die Leute hier. Hätte ja auch im Müll landen können. Dann gingen wir etwas planlos wieder los. Da wir an einem Museum vorbei kamen, dachten wir uns, so ein wenig Kultur kann uns nicht schaden. Und da heute Meikel etwas schwächelte, wahrscheinlich, weil er mich die letzten Tage immer hinter sich herziehen musste, kam uns das Museum wie gerufen, denn das war ja klimatisiert.
Dort war´s ganz lustig und wir hatten unseren Spaß. Da wir jedoch ganz schön müde waren, beschlossen wir nach einem kleinen Snack wieder ins Hotel zu gehen und auf den letzten Stunden den Pool zu testen.
Dort lümmelten wir wie kleine Assis rum und schliefen irgendwann total fertig sogar für 45 Minuten ein. Gegen 17.30 Uhr nahmen wir dann unsere erfrischende Dusche, holten unser Gepäck und fuhren zum Flughafen. Auf dem Weg dorthin kamen wir übrigens an Little-Marzahn vorbei. Hier standen Häusergruppen, die dem jedenfalls sehr ähnelten. Irgendwie witzig.
Tja und nun sitzen wir hier, um uns herum tausende von aufgeregten Singaporianern, die viel zu laut sind.
Naja, watt soll´s. In ein paar Stunden sind wir zu Hause. Wir wollten mal an dieser Stelle fragen, ob ihr uns vielleicht ein Camper ausleihen könnt? Meikel und ich sind gar nicht mehr gewohnt so viel Platz zu haben. Also, wenn ihr uns ne Freude machen wollt, kommt mit nem Camper. Hehe!
Naja, das soll´s dann von uns beiden erstmal sein. Solange wir unseren Stopover in old good Germany verbringen, wird hier wohl nicht mehr so viel geschrieben werden. (Leider hatte Qantas keine schönen Angebote, so dass der Aufenthalt in Deutschland wohl ein wenig länger wird).
So und nun noch was wegen nachher. Da ja einige von Euch zum Flughafen kommen, die uns gerne wieder haben wollen, dachten wir uns, wir gehen danach irgendwo was trinken. Am besten wäre natürlich draußen. Da die Wetterprognosen jedoch Regen ansagen, machen wir das vielleicht spontan. Wird sich schon was finden, bloß kein Stress. Vielleicht im Friedrichshain, das ist so ungefähr die Mitte für alle. Aber da wir ja Glückskinder sind, wird´s nicht regnen und dann werden wir irgendeinen Biergarten stürmen. Vielleicht den im Friedrichshain oder den gegenüber vom Kanzleramt. Aber erst einmal ankommen! Bis gleeche. Mitschi und Lane

Dienstag, 1. September 2009

Lane and Meikel go around.... eleventh week - Singapore Part 1

Elenventh week – 02/09/09 – 05/09/09


Mittwoch, 02/09/09


Guten Morgen Singapur. Heute wachten wir in einem super schönen Hotelzimmer mit einem super harten Bett auf. Das nenn ich mal nen bequemes Bett – endlich…, nach 7 Monaten! Wir sind also gestern nach 7,5 Stunden gesund und munter in Singapur gelandet.

Da wir doch ein wenig knülle waren, haben wir uns gestern Abend nur noch zum Hotel chauffieren lassen und sind sofort ins Bette.

Heute Morgen um 10.00 Uhr ging´s dann auf Erkundungstour. Nach nur zehn Minuten pumpte mein Körper auf einmal los. Dit kleene Uhrwerk ratterte als würde ich grade joggen. Mein Gott war dit schwül. Uiuiui…! Zuerst ging´s nach little India. Dort angekommen, war da noch völlig tote Hose. Wie was… wasn hier los…pennen die alle noch? Hmm… scheinbar machten erst jetzt so ganz langsam alle Läden auf. Mensch, wir wollten doch frühstücken. Mist. Naja, wir liefen, okay, ich ließ mich eigentlich nur noch von Meikel hinter sich herziehen, denn ich war eher wie im Wahn. Dann ging´s zu einem Markt, wo komische Sachen zu kaufen waren. Ihhh… jetzt war es nicht nur heiß, sondern noch dieser eklige Gestank von diesem Fischartigen Zeugs. Bärks…also noch war dit hier ja nicht so meins.

Dann gingen wir auf einen Foodmarkt, wo wir total lecker Essen für wenig Geld bekamen. Zwar schon herzhaft, aber egal. Lecker war´s allemal und für 2,50 Euro nen absolutes Schnäppchen. Gut gestärkt, ging´s wieder in die Hitze mit dem Ziel Marina. Auf dem Weg nahmen wir meinetwegen so fast jedes Shoppingcenter mit. Nee, nicht um zu shoppen, sondern um meine Körpertemperatur etwas zu senken. Ich kam echt nicht wirklich klar. Meikel zog mich echt nur hinter sich her und ich schob nur einen Fuß vor den anderen, dazu gab´s regelmäßig ein Stöhnen und Schnaufen, dann mal ein großes Luftholen und weiter ging´s. Hmm… das alles machte mir echt zu schaffen. An der Marina von Singapur war ordentlich was los. Überall wird gebaut und es entstehen neue riesige Häuser oder Brücken. Tausende von Kränen und Arbeiter. Dann bereitet sich die Stadt auch grade auf das Formel 1 Nachtrennen Mitte September vor, so dass hier auch einiges aufgefahren wird. Schon krass. Als wir an einer Baustelle vorbei kamen, mussten wir dann aber doch schmunzeln. Da standen bestimmt 10 Bauarbeiter nur rum und guckten einem mit einem Presslufthammer zu… sah voll lustig aus.

Gegen 14.00 Uhr gingen wir dann erst einmal wieder ins Hotel zurück. Für mich Schwitzi kam das sehr gelegen, denn so konnte ich mal duschen und nen kleines Mittagsschläfchen halten. Ich war echt komplett fertig.

Nach einem kleinen Mittagsschläfchen und der Dusche machten wir uns direkt nach China Town. Innerhalb von fünf Minuten waren wir da und wir wurden von vielen kleinen Ständen und Buden eingenommen. Für mich war das ja fast ein wenig zu viel. Überall die Farben, Menschen, die einen anrempeln, Leute, die einen in ihren Laden ziehen wollen. Und dann noch diese Gerüche. Uiuiui… da kann dit Lanchen schon mal etwas kollabieren. Aber Meikel zog mich einfach hinter sich her und ich ging nicht verloren. Wir probierten einige Sachen, der Essensstände. Leider hatten wir nicht so ein Glück wie heute Vormittag gehabt. Irgendwie war nicht das Richtige für uns dabei und teurer als heute Mittag wars auch noch (man, sind wir verwöhnt). An so ne Art Fleischer hielten wir dann mal an und probierten. Statt erstmal zu probieren und dann zu urteilen, schreite ich natürlich erst einmal ihhh. Total unnütz, denn dieses ganz hauchdünne zart gegrillte Fleisch war saulecker. Vielleicht nen Tick zu fettig, aber echt verdammt lecker. Also an alle Jungs und Fleischliebhaber da draußen, das wäre voll Eurer Ding gewesen. Leider dürfen wir kein Fleisch nach Deutschland einführen, sonst hätten wir glatt was am Abend geholt und ihr hättet es am Morgen essen können. Aber wer weiß, vielleicht klappt´s ja doch irgendwie anders. Wer weiß, wo man so was in Berlin bekommt, alle Details bitte an mich weiter leiten.

Danach erkundeten wir Singapur per Schiff und machten einen River Cruise auf dem Singapur River. War ganz süß gemacht, mit lustiger Musik und einer unterhaltenden Stimme, die zu den Gebäuden was erklärte. Nach der Fahrt schlenderten wir noch am Kai entlang. Hier war´s echt schön. Kleine süße Restaurants, kleine Bars und kleine Stände. Sehr gemütlich. Gegen 22.00 Uhr machten wir uns dann ins Hotel auf und ich nahm dann meine dritte Dusche an diesem Tag. Ohhh mann, ich glaub ohne Klima und Dusche würde man hier überhaupt nicht klar kommen.

Naja, jetzt heißt´s erst einmal gute Nacht.



http://picasaweb.google.com/lh/sredir?uname=Lanefuchs&target=ALBUM&id=5376879382116159569&authkey=Gv1sRgCL_V2ZXCgbKCoAE&feat=email

Lane and Meikel go around.... tenth week

Tenth week – 27/08/09 – 01/09/09


Donnerstag, 27/08/09


Heute stiegen wir nur ungern aus unseren Camperfedern. Denn heute war es soweit. Wir mussten unseren kleinen UCY013 abgeben. Aber noch hatten wir ein paar Stunden mit ihm und wir mussten uns noch nicht gleich trennen, es blieb noch Zeit bis um 16.00 Uhr.

Unsere erste Mission für den heutigen Tag war DFO und noch einmal shoppen, da sich aber in den letzten zwei Monaten etwas in Brisbane getan hatten, verhaspelte sich unser Navi und war ein wenig verwirrt vom neuen Highway. So kam es, dass wir nun fast in der Thomas Street waren, Meikels altes Zu Hause. Schon komisch. Wir disponierten um und entschieden zuerst den Camper auszuladen und dann zum DFO zu fahren.

Tja und dann räumten wir den Kleinen aus. Als alles draußen war, bauten wir das Bett ab und bauten den Tisch auf, den wir nicht einmal in den neun Wochen benutzt hatten. Naja, wer brauch schon einen Tisch, an dem man essen kann, wenn´s auch ohne geht.

War total cool wieder hier in der Thomas Street zu sein. Mister Lehmann (also Murray) war auch zu Hause und freute sich total uns wieder zu sehen. Ja es war wirklich als würden wir wieder zu Hause sein. Es fühlte sich so heimisch an. Wir kannten alles und wir waren wieder in unserer gewohnten Umgebung.

Nachdem wir ein wenig mit Murray gequatscht hatten, ließen wir das verursachte Chaos hinter uns und fuhren ins DFO. So richtig zum Shoppen war uns eigentlich nicht. Meikel und ich klebten die ganze Zeit zusammen und hatten scheinbar beide so ein komisches Gefühl in der Magengegend.

Danach fuhren wir noch ein letztes Mal Aldi Australien und kauften für die restlichen Tage in Brisbane ein. Und eine Henkersmahlzeit für den Camper legten wir auch in den Wagen. Für jeden von uns beiden ein Tiramisu.

Das aßen wir an unserem vorher nie benutzten Tisch. Ach Mensch. Das war alles echt traurig. Wir versuchten den Abschied noch ein wenig herauszuzögern, doch irgendwann war es 15.00 Uhr und wir mussten uns zu Apollo aufmachen. Vorher bekam auch UCY013 seine Henkersmahlzeit und wir träufelten ihm noch einmal eine große Portion Benzin in seine Futterluke.

Tja und dann hieß es Abschied nehmen. UCY013 und wir mussten sich trennen. Ein sehr komisches Gefühl. Schließlich wussten wir ja nicht mal, was aus ihm werden würde. Welche Besitzer bekommen würde und ob sie ihn genauso gut behandeln würden wie wir. Wir hätten echt heulen können. Da wir UCY013 gepflegt hatten, waren die Formalitäten der Übergabe dementsprechend kurz und schmerzlos über die Bühne gegangen und man entließ uns unserem Schicksal.

Als wir aus dem Büro kamen, wurde UCY013 schon auseinander genommen und die Kissen und Matratzen standen draußen. Als ob wir müffeln würden… pfe!???!

Ziemlich bedeppert verließen wir das Gelände und liefen mit Schreien wie: „Uuuuucyyyyyy!“ zur Bahnstation. „Uuuuuucyyyyyy, wo bist duuuuuuu?“ Mit gesenkten Köpfen liefen wir durch die Straßen und konnten es nicht glauben, dass jetzt alles vorbei sein sollte. Ach mensch, das war wirklich sehr traurig.

An der Bahnstation kauften wir uns ein Ticket und fuhren mit dem Zug in die Stadt.

Als wir ausstiegen, waren wir also wieder da, wo alles angefangen hatte, in Brisbane.

Und alles war wie gewohnt. Auch Meikels Bus 475 kam wie immer seine obligatorischen 20 Minuten zu spät.

Als wir zu Hause ankamen, war leider nix mit verschnaufen. Denn heute wollte wir ja versuchen unsere Reise im Casino wieder rauszubekommen. Also ab unter die Dusche ein wenig schick gemacht. Geschniegelt und gestriegelt, ging´s dann mit Ash, der schon oft im Casino gepokert hatte, und Murray wieder in die Stadt.

Dort angekommen, musste ich leider feststellen, dass ich so ziemlich die einzige war, die sich dem Anlass entsprechend gekleidet hatte und damit ziemlich overdressed war. Was war denn das? Gab´s hier keinen Dresscode? Scheinbar nicht. Die liefen hier echt in normalen Jeans und maximal nem Poloshirt rum. Meine Illusion von einem Casino wurde davon ja völlig zerstört.

Bevor Meikel 100 Bucks auf den Kopf knallen wollte, dinierten wir aber erst. Leider etwas zu schnell für meine Verhältnisse, aber Ash hatte zwei Pokerplätze reserviert, die zum Antritt bereit standen.

Naja, dann, ran an die Bouletten. Meikel sah anfangs etwas verwirrt aus, da es scheinbar in einem Casino etwas anders abging als bei uns im Camper. Hehe!

Murray und ich konnten leider nur von der Ferne aus beobachten, was da stattfand, denn ein Betreten des Pokerbereichs war nicht gestattet. Ja nicht einmal Fotos durfte ich machen.

Naja, dann eben warten. Murray war aber so lieb und erklärte mir ein paar Dinge in Sachen Casino. Wir verzockten ein paar Coins an den Automaten, guckten den Spielern beim Black Jack und anderen Spielen zu. Murray war echt ein guter Unterhalter und wir hatten ne Menge Spaß. Meikel sah indessen sehr gelangweilt aus. Hmmm…, was war da los? Keine Lust oder was?

Nach ca. 2,5 Stunden Pokern beendete Meikel sein Spiel und kam zu uns. Er hatte 45 Bucks verzockt. Leider nix großartiges gewonnen. Naja, Versuch war´s wert und zum Glück war nicht die ganze Kohle verzockt.

Auch Meikel war nicht so begeistert von dem Casino, da wohl einige der Dealer ziemlich schlecht waren. Sie beschäftigten sich wohl mehr mit anderen Dingen als mit der eigentlichen Aufgabe. Trotzdem hatte er Spaß und er meinte, dass es eine völlig neue Erfahrung für ihn gewesen sei mit so viel Geld zu spielen.

Nach so viel Aufregung am heutigen Tag fielen wir völlig erschöpft gegen Mitternacht ins Bett.



Freitag, 28/08/09


Heute klingelte kein Wecker und wir wurden erst gegen neun Uhr morgens wach. Doch richtig ausgeschlafen schienen wir nicht zu sein. Meikel und ich wären am liebsten in den Federn geblieben und hätten weiter geratzt, aber heute stand ja noch einiges auf dem Programm. Wösche waschen (hallu Muttl), das gestrige verursachte Chaos beseitigen, Karten zur Post bringen, nen Trolly für mich finden, Sachen packen und diverse andere Kleinigkeiten.

Von all dem schafften wir jedoch nur Wäsche waschen (4 Maschinen), Karten schreiben, kleine Erledigungen und Chaos beseitigen. Das mit der Stadt und nach einem Trolly suchen verschoben wir auf den morgigen Tag.

Da wir hier nun auch wieder Internet hatten, war klar was passierte, die Dinger liefen ununterbrochen und Meikel und ich waren nur am chatten und schreiben. Auch ich hatte meinen Horst wieder. Wie wir feststellten, gab es ein neues Mutterschiff. Nämlich meinen Horst, mein riesen Rechner. Der sah gegen den Kleinen von Meikel schon verdammt groß aus. Und er sah nicht nur groß aus, er wog auch gleich mal das Vierfache. Uiuiui!

Nach Telefonaten mit Freunden, zusammengelegter Wösche, geschriebenen Karten und anderen Dingen, machten wir uns was zu essen und fielen verdammt kaputt ins Bett.



Samstag, 29/08/09


Heute stand Stadt auf dem Programm. Erst einmal gab´s ein Frühstück im Bett und der Tag begann schon mal sehr entspannt.

Danach ging´s mit dem Bus in die Stadt und wir guckten uns nach einem Trolly um. Nach dem zweiten Laden hatten wir ein adäquates Stück gefunden und ich konnte beruhigt sein, alle meine Sachen nach Hause zu bekommen, ohne Übergewicht in Kauf nehmen zu müssen.

Danach liefen wir durch die Stadt und genossen es einfach hier zu sein. Wenn man Atmosphäre einatmen könnte, nahmen wir beide ganz tiefe Züge und ließen unsere Seelen treiben. Irgendwie wurde uns beiden melancholisch zu mute und es war ein seltsames Gefühl. Ich kann es gar nicht richtig beschreiben. Es ist ja nicht so, dass ich mich nicht auf zu Hause freue, aber teilweise habe ich einfach das Gefühl, dass es noch zu früh ist. Nach all diesen Erfahrungen hier weiß ich mittlerweile, dass ich keine Angst mehr vor ungewissen Dingen haben brauche und dass es gar nicht so schwer ist, seine Heimat einmal für eine bestimmte Zeit zu verlassen. Wir haben alle nur eine Chance und das andere ist gelebtes Leben. Kein Zurückspulen oder Zurückdrehen möglich. Und wann, wenn nicht jetzt, sollte man noch mal andere Länder sehen und sich vielleicht für eine gewisse Zeit dort ansiedeln. Für mich steht fest, ich möchte in Deutschland altern und möchte definitiv für meine Familie da sein, aber wenn ich die Möglichkeit bekommen sollte, noch einmal wegzugehen, dann werde ich sie ergreifen. Aber wie war das, erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Und darum NO WORRIES!



Sonntag, 30/08/09


Heute sollten wir unser vorerst letztes Adventure in Australien erleben. Da ich in der Brisbane Zeit einen Voucher von Avis für ein kostenloses Auto bekommen hatte und dieser bis zum 31/08/09 gültig war, fuhren wir heute noch einmal nach Byron Bay. Dem Ort, wo wir unseren ersten Stopp nach Brisbane hatten. Das hässliche Surfers Paradise ließen wir mal dezent aus, da mussten wir nun nicht wirklich noch einmal hin.

Also Auto gemietet und den kleinen Murray eingepackt. In gewohnter Manier ging es zu um 9.00 Uhr zur Mietstation in der Albert Street. Schon merkwürdig alles. War doch alles noch nicht so weit weg. Nie hätte ich gedacht, dass das alles so schnell zu Ende gehen würde. Hätte ich mal auf old good Harry Altmann hören sollen, der meinte schon am Anfang: „Ach Lanchen, was ist ein halbes Jahr? Ich war 1,5 Jahre in Aussie und Neuseeland und das kam mir kurz vor, du wirst sehen wie schnell die Zeit verrinnt.“ Okay Harry, ich hab´s jetzt auch verstanden.

In Byron Bay machten wir zuerst die Geschäfte unsicher und kauften einige kleine schöne Dinge ein. Dann wurde pünktlich zur Mittagszeit ein kleiner Nap (Mittagsschlaf) am Beach eingenommen, der jedoch von herumfliegendem Sand zu einer Farce wurde. So gern ich den Strand und das Meer mag. Sand, der mir in alle Öffnungen meines Körpers fliegt, mag ich dann doch nicht.

Danach ging es ein zweites Mal durch die Stadt und dann auf Nahrungssuche. Wir fanden einen leckeren Healthy Vegi Laden, der total leckere Sachen anbot. Kartoffeln in Rosmarin Soße, Vegi-Lasagne, Dahl (das muss irgendwas Erbsenartiges gewesenen sein, was ziemlich gut schmeckte) und andere indisch angehauchte Sachen. Dazu gab´s einmal ne Ingwer Limo und ne Ingwer Brause, ziemlich hot, aber sehr lecker. Mami, das wäre genau dein Laden gewesen. Hihi

Sowieso, Byron ist tausendmal schöner als Surfers. Einfach süß diese bunte relaxte Stadt, die vielleicht ein wenig alternativ ist, aber nicht so, dass sie gleich die Reinkarnation von nem Öko darstellt. Hippi Flippi eben. Kommt alles eher subtil rüber und wer es mag, fühlt sich wohl. Nachdem Essen ging es noch ein drittes Mal in den ein oder anderen Laden und dann zum most easterly point of Australia. Also der östlichste Punkt von Australien. Hier sahen wir sogar ein paar Wale und es war schön noch einmal hier gewesen zu sein. Eine schöne Verabschiedung vom Land.

Gegen 17.00 Uhr traten wir uns die Rückreise nach Brisbane an.

Mit Johnny Cash in den Ohren fuhren wir nach Hause und auch wenn es keiner mitbekam, jeder war wohl in seiner eigenen Welt. Meikel, der fuhr, sah auch so aus, als würden ihm all die vielen Dinge, die wir erlebt hatten, wieder ins Gedächtnis kommen. Murray schlafenderweise neben ihm, der wahrscheinlich nur müde war und an nichts dachte. Und ich hinten am Blog schreiben. Ja, ich schreibe den Blog grade. Ist also ohne eine Zeitversetzung und ich kann zum Präsens wechseln.

Ist echt hart, was hier grade passiert, macht mich echt traurig. Ich habe wirklich mit allem auf dieser Reise gerechnet, aber nicht mit dem, was ich wirklich erlebt habe.

Ich habe einen ganz lieben Menschen getroffen, der mein Herz nach einer so langen Zeit wieder zum hüpfen und tanzen gebracht hat. 16.000 Kilometer musste ich zurücklegen, um ihn zu treffen, um dann festzustellen, dass das Gute die ganze Zeit so nah war. Denn Mitschi Matschi kommt nicht nur aus Berlin, sondern studiert sogar mit mir an derselben Fachhochschule. Tja, manchmal ist man eben blind und muss bestimmte Sachen aus einem anderen Blickwinkel sehen, damit man wieder richtig sehen kann und nicht so verblendet von so komischen Dingen ist. 16.000 Kilometer, also die gleiche Distanz, habe ich mit Mitschi in einem Camper verbracht und wir haben uns so gut verstanden und hatten so viel Spaß, dass ich hoffe, dass unser Abenteuer in Berlin weiter geht, denn da gibt’s sicher auch noch viel zu erleben und ich freue mich drauf.

Trotzdem wird mir jetzt grade bewusst wie sehr ich dieses Land vermissen werde, denn es hat mir eins meiner schönsten Lebensjahre bereitet. Irgendwer meinte mal zu mir, dass das 27 Lebensjahr eines der Schönsten sein soll, dies war scheinbar die einzige Aussage, der ich vertrauen konnte, denn sie stimmt. In meinem 27.sten Lebensjahr hatte ich wirklich viel Spaß und schließe es gerne demnächst ab.

Ich wollte weg, um vielleicht mal über den Tellerrand zu schauen oder um Englisch zu lernen und ich habe so viel mehr gelernt und bekommen.

Eins steht auf jeden Fall für Meikel und mich fest. Egal wann oder wie, einige dieser Plätze wollen wir unseren Familien auch noch einmal zeigen und wir werden die Westküste bereisen und wenn es die Zeit zulässt und es sich Möglichkeiten ergeben, wollen wir noch einmal für eine längere Zeit zurück. Doch das liegt alles noch ein wenig entfernt.

Nun wieder weiter im Text.

Am Abend fuhren wir noch einmal in mein altes zu Hause in die Princhester. Schon komisch, denn es war auf einmal so fremd, denn andere Leute wohnten im Haus. Kein Josef, kein Matze, keine Helene. War für Guido und mich schon ein wenig merkwürdig. Tja, sind also wir die letzten, die hier klar Schiff machen.

Farhad, der alte Schwerverbrecher wohnt auch wieder hier. In meinem alten Zimmer… hehe!



Montag, 31/08/09


Heute hieß es früh raus, denn einige Sachen waren noch zu erledigen. Also wieder einmal Wösche waschen, in die Stadt, noch mal zu Uni und Tschüss sagen, einkaufen, wieder zurück, kochen, Sachen packen. Oh mann, hoffentlich ging das alles gut. So viel Krims Krams.

Am Abend verabschiedeten wir uns bei Naill, Murray und Ash mit einem Essen und dann hieß es noch einmal heiern und tschüssikowski. Ach mensch!



Dienstag, 01/09/09


Ahhh… fliegen. Wer mich kennt, weiß wie ich jetzt grade am Durchdrehen bin. Gut, dass Meikel so viel Ruhe ausstrahlt und mich so ein wenig ruhig gestellt bekommt, naja, ansonsten gibt´s ja noch Valium.

Um 13.55 Uhr Ortszeit Brisbane geht der Flieger und wir landen um 19.50 Uhr Ortszeit Singapur.

Das wird nun mein letzter Eintrag in Australien sein und ich hoffe, wir können Euch die Tage des Wartens mit ein paar lustigen Geschichten aus Singapur versüßen.

Um 11.30 Uhr kam unser Taxi zum Flughafen und während wir dem Mann erklärten, wo es hin gehen sollte, fragte er so, wo wir herkommen. Und wir so Deutschland, Berlin. Und was macht der Typ, fängt in feinster Berliner Schnauze loszuquasseln, so wie ich es seit langem nicht mehr gehört hatte. Tja, das war also Hans. Ein sehr angenehmer Zeitgenosse. War voll lustig. Sollte wohl ein Zeichen sein. Am Flughafen checkten wir ein und alles ging gut. Dann zogen wir uns noch nen Kaffee und schon mussten wir auch schon zur Passkontrolle.

Beim Durchleuchten unseres Handgepäcks wurde Meikel erst einmal gleich eingezogen. So schnell konnte ich gar nicht gucken und er war weg. Was wo. Manno, bin doch schon so ein Wrack, da kann er mich doch nicht so stehen lassen. Na, ich weiß schon wieso ich diese ganze Scheiße nicht mag. Dann bimmelte mein Telefon und Meikel informierte mich, dass sein Handgepäck zu schwer sei und dass er was ausräumen müsste unter anderem unseren Wein. Ähh was? Unseren Wein, was macht der in Deinem Handgepäck, fragte ich! Meikel hatte voll vergessen, dass man ja nur 100 ml mitnehmen durfte, ob geschlossen oder offen. Mensch ey. Unser schöner Wein. Naja, weil der Eincheckmann total freundlich war, meinte ich, gib den Wein ihm, der freut sich! Dann flogen noch ein paar Sachen raus und auch Meikel durfte zum Flieger. Oh man, so was bitte nicht noch einmal. Na gut, nun heißt´s Schluss machen, denn jetzt geht’s in den Flieger rein.

Seid schon mal vorab virtuell ganz doll in den Arm genommen und gegrüßt. Eurer Meikel und Eure Lane



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Donnerstag, 27. August 2009

Lane and Meikel go around.... nineth week

Nineth week – 20/08/09 – 27/08/09

Donnerstag, 20/08/09


Heute Morgen wachte ich etwas verknittert aus den Camperfedern. Die Nacht war in meinen Träumen ganz schön spektakulär abgelaufen, so dass ich ein wenig gerädert war und leichte Orientierungsschwierigkeiten hatte. Kurz vor 7.00 Uhr machten wir uns vier (Guido und Jojo hatte es auch hier her verschlagen) zur Beobachtungsplattform für die Platypustierchen auf. Da die kleinen Kerlchen ziemlich scheu sind, hieß es nun Klappe halten, was ich um diese Uhrzeit sowieso für angbrachter hielt, besonders, wenn man immer noch leicht verdrieselt aus der Wäsche guckt. Da zitier ich immer wieder gerne Herrn Wiesenthal aka Børge: „So Kinder und jetzt hat der mund mal Pause!“ Und siehe da… pitsche patsche plitsche platsche ein kleiner Platypus schwamm durch´s Wasser. Na die sehen ja komisch aus. Halb Fisch, halb Ente, da konnte sich Mutter Natur wohl nicht entscheiden. Leider waren sie so flink wie Fische, so dass die ersten Fotos nichts wurden. Nach weiteren 20 Minuten hatten wir jedoch Glück und ein ziemlich geselliger Kumpel schwamm da durch´s Wasser. Es schien als würde er seine morgendliche Dusche nehmen, da er sich wie wild mit dem seinem Arm, Flügel oder was auch immer die Viecher da an den Seiten haben, am Bauch kratzte. Das sah ziemlich witzig aus wie der kleine Platypus da kratzenderweise durch´s Wasser düste.

Als wir unsere Bilder für die Nachwelt hatten, machten wir uns ins Tal auf. Jetzt erst bekamen wir mit, wo wir gestern mit dem Camper hochgekrakselt waren… uiuiui! Gut, dass ich nix sehen konnte, da wäre mir doch sonst gleich wieder alles hoch gekommen. Bärks.

Im Tal des Eungella National Park fuhren wir zum Finch Hatton Gorge, wo noch ein paar Wasserfälle und Plungepools warten sollten. Also nix wie hin da.

Auf dem Weg kamen ein paar überflutete Brücken, die Meikel mit vollem Karacho mitnahm und sich wie ein kleines Kind freute, als das Wasser hochspritzte. Auweia, lassen wir das mal nicht den Onkel Apollo sehen, was da unser Campervermieter ist.

Am Parkplatz schrabbelten wir uns erstmal die Beißer, das hatten wir bis dato nämlich noch nicht geschafft, wir wollten ja die Platypusse nicht verpassen. Dann schnell den Rucksack aufgesetzt und los ging´s. Erstmal war wandern angesagt. Ein Serpentinenartiger Weg durch den Regenwald führte uns an einen schönen Wasserfall mit einem großen Becken. Guido und Jojo waren schon vor uns angekommen und Guido wagte sich grade ins kühle Nass. Seinen Augen nach zu beurteilen schien dies mehr als kühl zu sein. Da ich bei unserem Aufstieg auch mal wieder gut isn Schwitzen gekommen war, blieb für mich keine Entscheidung, ob ich in das Eiswasser rein sprang oder nicht, ich musste, nicht dass der keline Körper anfängt z muckern… was so viel bedeutet wie anfängt zu stinkern. Hihi!

Also ack Sachen weg und… au warte, rein ins Wasser, das wirklich verdammt noch mal scheiße eisig war. Das war spielen mit den Igels. Das fühlte sich wirklich an, als würden sich tausende von kleinen Nadeln in mich reinbohren. Noch Minuten später, nachdem ich schon löngst aus dem Wasser war, merkte ich wie mein Körper ackerte und es kribbelte überall. Naja, ein gutes hatte das Ganze, Lane war jetzt wach.

Danach ging´s die Strecke wieder zurück zum Auto und unser nächstes Ziel hieß Mackay.

Mackay war jetzt nicht so spektakulär. Wir liefen die Hauptstraße einmal hoch und wieder runter, surften ne Runde bei Mc Donalds im Netz und holten uns noch einmal ein paar Infos für Fraser Island ein, da wir in den nächsten Tagen unbedingt das Auto buchen mussten. Mit heißer Musik aus den 80ties brausten wir aus der Stadt heraus und freuten uns wie kleine Kullerkekse.

In Carmila Beach schlugen wir unser Nachtlager auf. Carmila Beach verfügte über einen kostenlosen Campingground, der direkt am Meer war. Das Meer hatte zwar grade Sendepause (wegen Ebbe), aber war ganz nett hier. Es gab da nur ein Problem. Sand, überall tiefer feiner Sand. Und das war mit unserem nicht fourwheel fähigem Camper höchstgefährlich. Auf stecken bleiben hatten wir nämlich so gar keine Lust. Glückerweise fanden wir ein Plätzchen, was wir auch mit unserem Vehikel befahren konnten. Einziger Nachteil, dieser Platz war genau neben den Sanitären Anlagen und der Dampstation. Eine Dampstation ist soviel wie eine Abwasserstaton. Auf Deutsch… hier ließen die größeren Camper ihren Toiletteninhalt. Hmmm… na lecker. Aber alles halb so schlimm. Es roch nicht, wir sahen nix und es kamen auch keine Camper zum abladen, also alles guddi.

Zum Essen gab´s mal wieder Kartffeln mit lecker gepimpten Quark. Wir aßen sogar mal draußen. Und Meikel fand so gar ne Tischdecke. Eins von unseren weißen Handtüchern musste dran glauben. Aber so ne Handtuchtischdecke ist schon praktisch, kann man sich falls man kleckert gleich die Hände abwischen.

Als wir schon in den Federn lagen, kam dann endlich auch das Mutterschiff und ackerte sich durch den Sand. Guido kam ganz schön ins Schwitzen vor Angst im Sand stecken zu bleiben, aber ging wie immer alles gut.

So und nun konnte auch Meikel und ich schlafen.



Freitag, 21/08/09


Heute ging´s weiter nach Rockhampton. Wieder gab´s unsere klassische Rollenverteilung. Ich frag ja schon gar nicht mehr, ob ich überhaupt fahren darf. Also Meikel am Schaltknüppel und ich an den Turntables auf dem Beifahrersitz für die Unterhaltung. Highlight waren noch immer Musik aus den 80ties und Kurt Krömer.

In Rockhampton versuchten wir dann telefonisch einen fourwheel drive Auto für Fraser klar zu machen, was gar nicht so einfach bei dem Kaugummislang war. Auch wenn wir mittlerweile schon knapp 7 Monate hier sind, ab und an versteht man bei einigen Mundarten echt nichts. Da würd ich am liebsten auch mal schön in Berliner Manier ins Telefon rotzen, so dass die auch nichts verstehen. Aber ich hab ja Anstand.

Irgendwann hatten wir ein paar Angebote, wo uns auch eines zusagte. Wir mussten das Ganze nur noch mit dem Mutterschiff und seinen Insassen besprechen. Als wir so ziellos durch die Stadt zu einer Art Gallery gurkten, trafen wir auf einmal auf das Mutterschiff. Aber was war das? Überall stand Feuerwehr und Krankenwagen. Sollte unser Mutterschiff getroffen worden sein… mussten wir uns mit unserer Drone etwa ein neues suchen? Aber Gott sei Dank, alles okay. Mit Zeichensprache verständigten wir uns kurz, ob alles in Ordnung sei und an der nächsten Kreuzung erfuhren wir, dass Guido und Jojo nur vor der Apotheke geparkt und es kurz danach hinter ihnen geknallt hatte. Zwei Autos waren in einander gefahren…! Na, da haben wir ja noch einmal Glück gehabt! Unser gutes Mutterschiff. Besonders Guido wäre mit Sicherheit ziemlich traurig gewesen…! Vielleicht hätte er sich aber auch ein wenig gefreut, denn derzeit jault der kleine Guido eigentlich nur noch rum, was das Fahren betrifft. Da wird sein Mutterschiff auch mal liebevoll sein riesen Scheißhaus genannt. Tztztz… also Guido… Contenance Herr Martini!

Da die Art Gallery schon zu hatte, mussten wir unsere Reise fortsetzen und fuhren weiter zu unserem Schlafplatz, der sich in Calliope befand. Nachdem Essen gab´s mal wieder ne Dusche aus der 2 Liter Buttel. Was da heißt, Zähne zusammenbeißen und hoppi galoppi Wasser über den Körper rieseln lassen. Meikel hatte das Glück, dass ich noch eine Wasserflasche fand, die von der Sonne so erhitzt war, dass er sogar warm duschen konnte.

Danach ging´s mit einem Filmchen in die Camperfedern und wir schliefen ruhig und zufrieden ein.



Samstag, 22/08/09


Heute gab´s nach langem mal wieder Frühstück am Tisch und nicht innerhalb des Campers. Also Handtuch wieder als Tischdecke zweckentfremdet und mit frischem Obst, Joghurt, ein paar Stullis und Kaffee drappiert.

Lääggaa!

Um punkt 9.03 Uhr verließen wir Calliope mit dem Ziel Bundaberg. Dort gab´s nämlich eine Rum Destellirie, die wir uns anschauen wollten. Was anderes hatte Bundaberg leider nicht zu bieten. Dort angekommen mussten wir zu unserem Bedauern feststellen, dass eine komplette Führung für zwei Personen 50 Dollar kosten sollte. Mit 30 Dollar gab´s die abgespeckte Version.

Ähh… wie bitte? Das wären ja ca. 30 Euro bzw. 19 Euro für eine Stunde Rumlaufen? Wir beiden guckten uns an und befanden das Ganze als extrem übertrieben, jedenfalls im Verhältnis zu dem, was wir für den Preis erhalten sollten. Auch der Lonely Planet hatte die Fabrik angepriesen, bloß, dass hier Eintrittspreise von 7,50 Dollar standen, die ja human gewesen wären. Naja, so scharf auf´s Rumprobieren, war ich jetzt auch nicht. Zumal mir die günstigste Variante dieses Rums so gar nicht zusagte. Meine erste Erfahrung mit Australischem Rum hatte ich schon auf dem Hinflug nach Brisbane gehabt. Da sag ich nur: „Und hat´s geschmeckt?“ „Ja, wie immer, zum kotzen, danke!“

Auch der Rundgang durch den Merchandise machte mich eher wütend, als in Stimmung auf eine Führung. Rein Marketingtechnisch ne riesen große scheiße, aber scheinbar funktionierte es ja. Mit den doofen Touris kann man es ja machen. Denn hier bekam man so ziemlich alles, wo Bundaberg drauf stand und das zu überteuerten Preisen. Auch irgend so ein Holzgedöns, wo man eine Flasche reinstellen konnte. Einfach nen Holzblock, wo Bundaberg drauf gedruckt war und mit 80 Bucks wären wir dabei. Ähhh? Komisch ein kleinerer Boomerang, der echt ist, kostet nicht mal so viel Geld. Was sind denn das bitte für Relationen? Für mich stand fest, ich geh da nicht rein, schon aus Protest. Meikel war ganz meiner Meinung. Viele der Touris dachten sich bestimmt: „Ach jetzt bin ich extra hierher gefahren, jetzt geh ich da auch rein.“ Aber ich sagte nur: „Mit uns nicht, nicht mit die Commanders.“

Guido und Jojo waren vor uns angekommen und da Guido so ein vernarrter Rumfan ist, war klar, dass er sich das Ganze nicht entgehen ließ. Bin jetzt schon gespannt wie es war und kann nur hoffen, dass sich der Eintritt gelohnt hat.

Meikel und ich machten zum Trotz noch ein paar Fotos vor der überdimensionalen Bundaberg Flasche und fuhren zu unserem Highlight der Stadt. ALDI! Ja, endlich, hier gab´s wieder Aldi. Tja, wie schnell man uns doch glücklich stimmen kann.

Nach unserem Einkauf, der irgendwie sehr süßlastig war (ich war wieder schuld, ich konnte nicht widerstehen), ging´s auf zum nächsten Ziel – Tin Can Bay. Da wir in irgendeinem Infoblatt gelesen hatten, dass wir dort die Chance hatten Delphine am Morgen hautnah erleben und sogar füttern zu können, wollten wir uns das nicht entgehen lassen. Denn da ja Fraser mehr oder weniger unsere letzte größere Etappe vor Brisbane ist, mussten wir das noch vor Fraser Island machen.

In Maryborough wollten wir noch ein paar Flaschen Wein holen, da wir wussten, dass alles ein wenig teurer in Rainbow Beach sein würde. Also ging´s noch einmal durch den Drive through (in). Ja, Ihr lest richtig, hätten wir gewollt, hätten wir mir mit unserem Vehikel am Schalter bestellen können und dann weiter. Macht sich nur doof, wenn man so gar keinen Plan von Wein hat, also sind wir dann doch persönlich in den Suffiladen und schnell ein paar Pullen für uns Schnappsdrosseln geschnappt. Am Abend machten wir es uns auf einer Picnic Area mit ein paar Würsteln und Folienkartoffeln gemütlich. Irgendwie schien es als würden wir die letzten Tage richtig zelebrieren. Denn immer lief jetzt entspannte Musik im Hintergrund und wir hatten noch den Stimmungsmacher Wein. Ein bissl tipsy ging´s dann ins Bette, denn morgen hieß es ja gaanz früh aufstehen, um die Flipper die füttern.



Sonntag, 23/08/09


Heute Morgen um 6.00 Uhr klingelte der Wecker und dann hieß es liegen bleiben und chauffieren lassen. Nicht weit von unserem Schlafplatz war das Barnacle's Cafe, da wo die Delphine morgens immer auf nen Fisch vorbei schauten. Also ließ ich mich in Krankentransportmanier von Meikel dort hinfahren und blieb erstmal noch im Bett.

Vorort waren wir die einzigen und es schien als würden wir es bleiben. Nur ein paar freiwillige Helfer wuselten hier rum und bereiteten Sachen vor. Als Meikel mit einem dünnen Kaffee aus dem Café kam, purzelte ich dann auch mal aus dem Auto. Und siehe da kurz vor 7.00 Uhr, wer kam da um die Ecke, der Mystic. Ein Delphinopa, der hier das Revier verteidigt und dementsprechend aussah. Überall Narben und Schlieren von wilden Kämpfen um seine Mädels oder gegen Haie, die zu dicht in seinem Territorium schwammen. Bei einem seiner Kämpfe hatte der Arme sogar seine Finne einbüßen müssen. Bei seinem Kampf war er so schwer verletzt worden, dass wohl 10 Tage ein Freiwilliger Tag und Nacht bei ihm im Wasser blieb, um ihn wieder aufzupäppeln. Damals war er wohl zum Fisch abholen gekommen und die Leute hier haben sich dem Tier dann angenommen. Scheinbar schien er damals zu wissen, dass ihm hier sicherlich geholfen werden würde.

Heute schien er aber ganz fidel zu sein und schwamm uns wild um die Beine. Meikel und ich waren schon sehr beeindruckend wie der Kumpel da einfach aus dem Nichts auftauchte. Gab´s ja nun auch nicht alle Tage.

Um 8.00 Uhr sollte die Fütterung starten und langsam wurde es immer voller. Kurz vor acht artete das Ganze doch wirklich in eine Massenveranstaltung aus und alle stellten sich in eine Schlange, um dann gegen eine Spende von 2 Bucks einen kleinen Fischi zu erhalten. Mir wurde es ja fast zu wild und ich dachte schon daran einfach eine kleine Spende dazulassen und wieder zu gehen. Wir hatten Flipper schließlich ohne all die Menschen erleben dürfen und das war viel entspannter.

Schließlich aber meinte Meikel: “Ach los stell dich an und hol auch einen!“ Also reihte ich mich in die nun kürze Schlange und ergatterte mir einen kleinen Eimer mit einem Fisch.

In der Zwischenzeit tauchte auf einmal ein weiterer Delphin auf. Dieser hieß Harmony und war der Jüngste im Bunde. Wohl noch ein Baby, aber trotzdem schon relativ groß. Die Delphindame Namen vergessen kam heute nicht.

Naja, dann war ich an der Reihe und hielt den Fischi dem Flipper hin. Schon komisch, aber irgendwie lustig. Ich glaub Flipper hat´s bei mir besonders geschmeckt, hab da ein kleines Zwinkern in seinen Augen gesehen.

Danach ergatterte Meikel den letzten Fisch und reihte sich auch in die Schlange. Scheinbar war er so hungrig, dass er den Fisch gleich selber hätte essen wollen. Er konnte sich dann aber doch zügeln und Mystic bekam seinen zweiten Fisch von uns. Als der Fisch dann alle war, machten sich dann nicht nur die Touristen vom Acker, sondern auch die beiden Delphine. Tja, und sogleich endete der Krawall mit totalem Fischausfall. Oder so ähnlich!

Wir fuhren auch los und machten uns nach Rainbow Beach auf.

Am Nachmittag stießen wir dann wieder auf unser Mutterschiff und fuhren gemeinsam mit Guido und Jojo zum 4WD Adventure Centre. Dort bekamen wir alle Details für unser Auto und machten die vertraglichen Sachen unter Dach und Fach.

Da Guido und Jojo auf dem nicht entfernten Campingplatz ihr Lager aufgeschlagen hatten, nahmen wir natürlich eine frische Dusche hier. Also wer mal in Rainbow Beach ne Dusche sucht – mit C4389 bist du dabei.

Nach der Dusche zauberte uns Meikel ein leckeres Bauernfrühstück. Zum Nachtisch gab´s noch die Erdbeeren aus Bundaberg mit Milch und auf einer Rest Area schlossen wir zufrieden die Äuglein.



Montag, 24/08/09


Auch heute hieß es wieder früh aufstehen, denn in den nächsten drei Tagen sollten wir unser letztes Abenteuer auf Fraser Island erleben. Kurz vor um 7.00 Uhr trafen wir uns bei der Autovermietung, um unsere Camper gegen einen Toyoto Prado einzutauschen. Nachdem die Jungs eine kleine Einweisung im 4 wheel drive fahren bekommen hatten, saßen Jojo und ich auf und die Reise ging los.

Noch einmal für alle die mit 4WD nix anfangen können. Das ist ein Allradfahrzeug. Da wir nämlich auf die größte Sandbank der Welt übersetzen würden, brauchten wir ein solches Vehikel, ansonsten wäre da kein Durchkommen.

Als erster fuhr Captain Meikel mit Guido als Copilot. Schon das kurze Stück bis zur Fähre war ein ganz anderes Fahrgefühl als auf normalem Asphalt. Irgendwie wie Schmierseife. Dann ging´s auf die Fähre. Hier kam schon der erste Schock mit einem riesen Satz ins Wasser hüpften wir mehr oder weniger auf die Fähre. Und kaum standen wir, ging´s auch schon los. Na die schienen es ja eilig zu haben. Dachte noch so: „Mensch, wieso wackelt die Kiste so?“ Doch da begriff ich auch schon, dass sich das Teil innerhalb weniger Sekunden in Bewegung gesetzt hatte.

Auf Fraser angekommen, ging die Luke von der Fähre runter und wir holperten auf den Strand. Tja und das war jetzt unsere Straße. Auf Fraser darf man nämlich so ziemlich überall Auto fahren, unter anderem auf dem Strand, was ein ähnliches Fahrgefühl ist wie auf der Autobahn. Jedenfalls wenn man auf dem nassen Sand fährt.

Da hier Ebbe und Flut herrscht, hatten wir bestimmte Zeitfenster vorgegeben, so dass wir uns heute gegen 8.40 Uhr vom Strand verdrücken sollten, um nicht von der Flut überrascht zu werden.

Also erst einmal ne Runde Strand und dann in auf die Inlandwege. Als wir den ersten einschlugen, wurde uns klar, dass das wahre Adventure diese Inlandwege waren. Diese waren nämlich aus feinstem trockenem Zuckersand, der das Auto schwimmen ließ. Doch der Sand war nicht das Einzige. Hinzu kamen Wurzeln, Schlaglöcher, enge Straßen, wo keine zwei Auto lang passten und ganze Buckelpisten. Auf Deutsch ein riesengroßer Spielplatz, also so ne Art Buddelkasten für unsere Jungs. Die hatten daran nämlich richtig Spaß. Ich wusste anfangs noch nicht, ob ich das toll finden sollte oder nicht bis ich selber mal das Steuer übernehmen durfte. Ich fand´s natürlich auch klasse. Und Jojo schien´s auch ganz nett zu finden, auch wenn sie immer noch Schmerzen in der Hüfte hatte, durch ihren in Adelaide hervorgerufenen Bandscheibenvorfall.

Zuerst fuhren wir den See … an, wo es nicht wirklich viel zu sehen gab. Dann ging´s zum Lake Boomanjin, der wunderschön und einsam war. Eigentlich die Whitsundays in Miniausgabe. Hier verbrachten wir den halben Tag, um dann zum bekannten Lake Mc Kinsey zu fahren. Dieser war jedoch von Touristen und dummen voll gelaufenen Backpackern so überfüllt, dass wir froh waren an dem anderen See so viel Zeit verbracht zu haben. Der war nämlich genauso schön, doch wir hatten den See für uns allein.

Da es ja für die nächsten zwei Tage zelten hieß, verließen wir gegen 16.00 Uhr den See und fuhren zur Central Station, unser Campingground für die heutige Nacht. Busfahrer für diesen Weg war ich und teilweise war mir schon mulmig, aber alles ging gut. Wie gesagt, hatte ja ne gute Schule bei meinem Bruder und Meikel gab mir auch noch liebe Tipps.

Dort angekommen, bauten wir unsere Zelte auf und ich stellte fest, dass so ein Iglozelt wesentlich einfacher aufzubauen war, als das Wohnzelt meiner Eltern als ich noch klein war. Innerhalb von fünf Minuten stand das Ding und konnte bezogen werden. Dann holten wir Stühle und Tische raus und Meikel kochte für uns ein paar Nudeln. Dazu köpften wir noch eine Flasche Wein und ließen den Tag ausklingen.



Dienstag, 25/08/09


Jetzt könnte man ja denken, hach Urlaub, ja ausschlafen. Aber denkste Puppe. Um 5.30 Uhr klingelte der Wecker. Denn da wir an die Wasserzeiten gebunden waren, konnten wir nur bei bestimmten Zeiten den Strand befahren. Und da die Inlandtracks mit einer Maximalgeschwindigkeit von sage und schreibe 30 km/h befahren werden konnten, mussten wir uns ein wenig früher auf den Weg machen. Meistens fuhren wir aber eher 10 oder 20 km/h, da die Tracks wirklich zu krass waren. Da denkt man echt manchmal, da kommt man nicht durch. Aber was so ein 4WD kann, ist schon spitze, hätte ich niemals gedacht. Wie ein Roberter, der sich durch den Sand ackert und weil´s ein Automatik war, machte die Kiste so ziemlich alles alleine. War ein wenig wie Fahren wie auf Schienen.

Am Strand angekommen, konnten wir dann mal wieder etwas Gas geben und die Kiste ausfahren.

Nach einer abenteuerlichen Fahrt und mehreren Versuchen einen Sandberg hochzukommen (ich Doofie versagte leider und Meikel musste das Fahrzeug dann da durchbringen), erreichten wir endlich die Champagner Pools, wo wir erst einmal Frühstückten.

Da wbald wieder die Flut kommen würde, dachte wir ja wir würden hier so ziemlich alleine bleiben, aber denkste Puppe. Kurz vor 11.00 Uhr wurde es auf einmal brechend voll und sogar diese Monstertrucks kamen und luden ihre Touristen ab. Naja, was soll´s. Ein wenig Ruhe zum Frühstücken hatten wir und danach ging es zu den Pools. Sah wirklich sehr beeindruckend aus, denn die Pools waren direkt hinter dem Meer. Und immer wenn eine dicke Welle kam, schwappte das Wasser in die Pools. Also fast wie kleine Jacousis, die durch die Wasserverwirblungen vielleicht so ihren Namen erhalten haben.

Bevor wir frühstückten, hatten Meikel und ich schon mal einen Blick auf die Pools von oben gewagt und alles schien so ruhig und idyllisch. Als wir jedoch zu viert jetzt hier oben ankamen, waren hier einige Menschenmassen. Diese Spezies, die sich hier rumtrieb, war besonders selten. Biertrinkende halbstarke Idioten, die nicht mal mir ihre Bierbüchsen zum baden wegstellten. Oh mann, da fragten wir uns doch alle schon, was ist aus der heutigen Jugend geworden. Kein Respekt vorr irgendwas. Einfach nur laut und unerzogen. Da war schnell klar, dass wir uns relativ schnell wieder vom Acker machten.

Also Reisegruppe Ost ab zum Auto und weiter gemacht. Nächster Halt war Waddy Point. Dort wartete eine riesige Sanddüne, die wir bewanderten und Mitschi und ich machten wieder nur Unsinn. Wurde ne ganz schön sandige Angelegenheit und wir hatten wirklich überall Sand danach. So hieß es für uns Dreckspatzen erst einmal duschen, bevor die Reise fortgesetzt werden konnte. Da es mittlerweile kurz vor 14.00 Uhr war, konnten wir uns wieder auf den Strand wagen und fuhren zum Mahero Schiffswrack, was im zweiten Weltkrieg als Lazarettschiff diente. Schon beeindruckend wie groß das war. Und es lag hier einfach am Strand rum und vegetierte so vor sich hin.

Danach fuhren wir zur Eli Creek. Ein kleiner Süßwasserbach, der zum Meer führte und in dem wir ganz nach Kneipp ein wenig hin und her stiefelten. Auf dem Rückweg zum Auto wurde in dem Bach noch ein kleines Flip Flop Rennen veranstaltet. Mein Flippi gewann… Puma eben. Joanas wurde zweiter, dahinter kamen Meikel und Guido zum Schluss. Sah voll niedlich aus wie die kleinen Schuhe da im Bach davon schwammen.

Da sich schon wieder der Tag dem Ende zuneigte beschlossen wir nach einer wilden Fotosession an diesem Creek unser Nachtlager direkt am Beach aufzusuchen und den Tag ausklingen zu lassen.

In der Abenddämmerung wollten die Jungs noch ein paar Bilder ein Strand machen, doch als sie sich in die Kiste setzen kam nur noch…klick klick klick. Ja sogleich endet der Krawall in totalem Stromausfall. Ja, was war denn das, sind wir hier beim Pokern. Nix geht mehr?

Die Karre sagte wirklich gar nicht mehr, nicht mal ein Funken von Motorgeräusch. Hmm… hatten wir irgendwie was an gelassen oder wieso sprang die Karre nicht mehr an?

Konnte aber auch nicht wirklich sein, denn wir hatten ja grade mal vor 30 Minuten abgeparkt.

Tja und was nu? Telefonempfang hatten wir keinen. Also stand für mich ziemlich schnell fest, Beine in die Hand nehmen und Hilfe suchen. Denn irgendwie guckten alle nur doof aus der Wäsche als irgendeinen produktiven Plan zu haben und das brachte uns ja auch nicht wirklich weiter. Mitschi kam natürlich mit mir. Wir hielten ein paar Autos an, doch keiner hatte ein Starterhilfekabel. Hmm… schon komisch tausende von Fischern, die so ziemlich alles dabei haben, nur kein Kabel. Mist. Nach 20 Minuten laufen, kamen wir zu ein paar Anglern. Gott sei Dank hatte einer der Kumpels so ein komisches Starterkit. Dazu brauchte man nicht mal mehr ein weiteres Auto.

Also Füße wieder in die Hand genommen und wieder zurückgelaufen. Als wir ankamen, waren Guido und Joana immer noch ziemlich ratlos. Wir schlossen dieses Kit an und… ja nix und. Der Toyota war ziemlich unbeeindruckt von dem ganzen Gestripp, was da an ihm hangund gab immer noch keinen Mucks von sich. Nach 20 Minuten hin und her, war´s mir zuviel und ich lief noch einmal zum Strand, um weitere Hilfe zu bekommen oder wenigstens jemanden zu finden, der ein funktionsfähiges Telefon dabei hatte. Nicht viel später kamen zwei Autos auf mich zu und ich fing an wie wild zu winken. Doch was war das? Das erste Auto ignorierte mich und fuhr mal entspannt an mir vorbei. Na toll. Doch das zweite hielt. Ein paar durchgeknallte junge Angler saßen drin und hatten alles dabei, was das kaputte Toyotaherz begehrt.

Also ich in die Karre rein und ab zu unserem Vehikel. Die Boys waren ziemlich taff. Fünf Minuten später stand auch Wagen Nummer zwei bzw. Nummer eins hier. Der Wagen, der erst einmal an mir vorbei gebraust war. Ich fragte natürlich, warum sie an mir vorbei gefahren sein und sie meinten nur, dass sie dachten, ich bin einfach nur durchgeknallt und würde nur so winken. Aha, na vielen Dank. Obwohl ja ein bisschen Wahres dran war. hihi!

Mittlerweile standen also über 10 Mann um den Toyoto, aber der gute wollte nicht und scheinbar schien es nicht die Batterie zu sein. Er reagierte einfach auf gar nichts.

Tja, da half nur noch ein Anruf bei der Rentalstation und die kannten scheinbar das Problems des Autos. Na vielen Dank. Scheinbar war etwas mit dem Anlasser nicht ganz atta und eine Steckverbindung musste wieder in Schuss gebracht werden. Greg von der Autovermietung erklärte irgendwas und siehe dann. Brumm Brumm, die Karre lief. Na was war denn das.

Ganz ehrlich, ich war ziemlich erleichtert. Schließlich wollten wir morgen ja noch die Insel unsicher machen.

Wir machten noch ein Foto mit den Jungs, bedankten uns und gingen dann auch ziemlich schnell schlafen. Alles etwas turbulent.



Mittwoch, 26/08/09


Nach einem ordentlichen Frühstück hieß es nun wieder Sachen packen. Also Zelte zusammen gepackt und alles in den Toyota gewuchtet. Als wir alle startklar im Auto saßen und Guido die Schlüssel umdrehte, war natürlich nichts in Ordnung. Die Karre sprang wieder nicht an und ich hatte gestrichen die Nase voll. Guido versuchte noch einmal das Gleiche wie am Abend zu tun, aber auch das half nichts und das Auto sagte keinen Mucks mehr.

Da ich keine Zeit verstreichen lassen wollte und auf Experimente keine Lust hatte, sprang ich auf und meinte: „Ich geh los und such nen Telefon, wer kommt mit?“ Okay, keiner, na danke schön. Mittlerweile war ich ein wenig angepieselt, wieso ich immer los lief. Klar, Meikel kam mit, daran hatte ich nicht gezweifelt, aber naja, was sich darüber Gedanken machen. Eh nur vergeudetet Energie.

Zwei sehr nette ältere Herrschaften nahmen uns hinten auf ihrem Jeep zu einem nicht weit entfernten Campingground mit Shop mit, wo wir telefonieren konnten. Greg von der Autovermietung versprach uns einen Mechaniker zu schicken und das Problem zu beheben. Zurück hieß es laufen.

Dort angekommen, hieß es dann Warten. Irgendwann kam dann Island Greg. Also ein weiterer Greg, der alles Mögliche probierte, um die Karre in Gang zu kriegen. Doch, es passierte nix. Nach ungefähr einer Stunde hieß es dann Sachen packen und alles, was uns gehörte in sein Auto tragen und den armen Toyoto seinem Schicksal zu überlassen. Nach einer rasanten Fahrt am Strand mit Island Greg kamen wir in Happy Valley an und nun hieß es warten, denn auch Super Rennfahrer Greg konnte nichts gegen die Flut tun. War das langweilig, hatte etwas von Flughafenwarterei. Naja, gegen 14.00 Uhr ging´s dann, bei einer noch rasanteren Fahrt, zur Fähre. Dort luden wir all unsere Sachen aus dem Auto und setzten nach Rainbow Beach über. Da uns nicht gleich jemand abholen kam, fuhren wir noch einmal mit der Fähre hin und her. Na was fürn Spaß. Naja, eine Seefahrt, die ist lustig.

Als wir jetzt wieder ankamen, stand dort die nette Frau, die mit uns auch die vertraglichen Sachen geregelt hatte. Sie entschuldigte sich für die ganzen Unannehmlichkeiten und das Ganze war ihr sichtlich unangenehm. Aber was will man da noch groß sagen. Scheiß auf´s Geld. War einfac schade um den Tag, zumal der Inlandtrack wohl richtig spektakulär vom Fahren gewesen wäre. Aber naja, ich sagte mir einfach, alles ist für etwas gut. Vielleicht war es ein Zeichen und uns wäre irgendwas doofes dort passiert. Lieber gesund und munter.

Den Tag bekamen wir natürlich zurück erstattet. Auch wenn das mit dem Auto war, die Leute von der Autovermietung waren wirklich sehr nett und ich würde sie ohne weiteres weiter empfehlen. So ein Auto ist eben auch nicht allmächtig und so etwas passiert nun mal. Besonders, wenn es diesen krassen Verhältnissen jeden Tag ausgesetzt ist. Also falls mal jemand einen 4WD bracht. Rainbow Beach Adventure Centre.

Als wir bei unseren Campern wieder angekommen waren, packten wir all unser Zeug zusammen und dann hieß es Abschied nehmen. Mutterschiff und Drone wurden nun ein für alle mal getrennt.

Denn wir mussten unseren UCY 013 ja schon morgen in Brisbane abgeben. Also noch schnell ein Foto zur Dokumentation und dann ging´s Richtung Brisbane. Als wir da so lang fuhren, wurde ich ganz schon traurig und irgendwie kullerten auf einmal Pipitropfen aus den Augen. Mir wurde klar, dass jetzt alles vorbei sein würde. Keine Abenteuer mehr jagen, nicht mehr im Camper schlafen. Alles würde wieder ein wenig normal werden. Aber vielleicht sollte ich auch das als Abenteuer ansehen… hatte es bis jetzt nur noch nicht begriffen. Trotzdem war ich traurig. Kurz vor Brisbane schlugen wir ein letztes Mal unser Nachtlagen in einem Park auf und nahmen unsere Henkersmahlzeit ein. Eingekuschelt und ein wenig Wehmütig schliefen wir ein und waren gespannt, was der morgige Tag bringen würde.



http://picasaweb.google.com/lh/sredir?uname=Lanefuchs&target=ALBUM&id=5374863423108811249&authkey=Gv1sRgCPfwvLvm5_7WGA&feat=email

Mittwoch, 19. August 2009

Lane and Meikel go around.... eighth week

Eighth week – 12/08/09 – 19/08/09

Mittwoch, 12/08/09


Heute Morgen gab´s ein zünftiges Frühstück mit Einern, Brötchen und leckerem Kaffee. Schon komisch, wenn man nur ne Küche in Puppenstubenausgabe hat, wie wenig man wirklich kocht und wenn man es dann mal macht, wie sehr man sich darüber freut. Okay, es war kein Kochen, sondern nur ein paar Eier in die Pfanne hauen, aber trotzdem lernen wir manche Dinge hier erst richtig zu schätzen. Sowieso hat mir diese Reise gezeigt, wie wenig man braucht, um wirklich glücklich zu sein.

Nach ein paar Spritzern Wasser in Gesicht und Mund fuhren wir nach Townsville. Ganz niedlich die Stadt. Und auch wenn sie im Lonely Planet ein wenig stiefmütterlich behandelt wird, wir fanden sie tausend mal besser als Gäääärnz. Apropos Cairns, wenn ihr mal wieder einen Apfel esst, es sollte Apfelgääärzgehäuse heißen, das ist doch der weit bessere Name für ein Apfelkerngehäuse in Hommage an Cairns. Naja, das nur Nebenbei.

Jedenfalls fühlten wir uns an diesem Fleckchen Erde gleich wohl. Am Vormittag schlenderten wir ein wenig durch die Stadt und fuhren anschließend zum Hafen, um uns ein wenig Infos zu Magentic Island einzuholen. Bei der Gelegenheit holten wir uns auch gleich unsere Tickets für die Fähre. Magnetic Island liegt ungefähr 10 Kilometer vor Townsville und ist innerhalb von 20 Minuten mit der Fähre zu erreichen.

Am späten Nachmittag schlenderten wir ein wenig an der Promenade entlang. Die Promenade war wirklich sehr gepflegt und mit vielen unterhaltenden Sachen gespickt. Fig Trees, Spielplätze, Picknick Plätze, Springbrunnen, Barbieöfen, einen Pool, falls man nicht in der offenen See schwimmen mochte und ein paar Fitnessstationen, wo man sich sportlich betätigen konnte.

Wir machten uns erstmal mit so einem Fig Tree (der mit ganz vielen Lianen behangen war), dem Spielplatz und dem Springbrunnen zu schaffen. Ich denke, die Bilder sprechen für sich. Hihi!

Anschließend legte ich ne Runde Sport ein und lief die Promenade einmal hoch und einmal runter. Da am Abend ein Kulturfest stattfinden sollte, herrschte hier reges Treiben und es war total schön die Atmosphäre mit ein wenig Musik in den Ohren einzuatmen. Wieder wurde mir bewusst, wie leicht es sein kann glücklich zu sein. Also an alle Leser da draußen. Macht mal das Fenster auf, genießt das Wetter und nehmt einen großen Zug frische Luft und nehmt Euch mal 5 Minuten für Euch! Schließt die Augen und wünscht Euch was Schönes. Erfreut Euch an den kleinen Dingen des Lebens, die können manchmal viel mehr wert sein. Dazu noch ne passende Musik (ich hatte Peter Kent - It´s a real good feeling) und gleich geht´s einem besser.

Hört sich vielleicht komisch oder kompliziert an, ist es aber nicht. Also einfach mal ausprobieren!

Zum Sonnenuntergang fuhren wir auf das Castle von Townsville, ein Art Berg, wo sich scheinbar am Abend alle sportverrückten hoch schleppen und man als Autofahrer echt aufpassen muss, dass man so ein Klöppschen nicht platt fährt! Sowieso alles sehr skurril. Wenn die alle so viel Sport machen, wieso verfügen die meisten dann doch über so viel erotische Schwungmasse, die sie auch gerne zur Schau stellen? Meikels Theorie ist ja, dass die wahrscheinlich nur alle paar Wochen einen Flitz bekommen und sich dann auf machen.

Oben angekommen, hatten wir einen wundervollen Blick über Townsville und Umgebung und wir köpften bei untergehender Sonne eine Flasche Rosé Prozetscho.

Nachdem der rote Feuerball verschwunden war, wollten wir mal ein wenig Kultur erleben und gingen auf das Culture Fest an der Promenade. Weil selbst der Kääwin Rudd, der Premier Minister, ein paar Worte darüber geäußert hatte, dachten wir, es könnte ja was feines sein. Leider wurden wir irgendwie enttäuscht. Denn die vielen versprochenen Kulturen gab´s hier irgendwie nicht. Noch bei den Souvenir- noch bei den Essständen. So bekamen wir ne Einlage Bollywood auf der Schaubühne präsentiert und aßen dann doch wieder nur Altbekanntes Essen. Naja, so kann´s eben gehen.

Relativ spät (es war doch echt mal nach Mitternacht) fuhren wir auf den Parkplatz am Hafen, damit wir es morgen nicht so weit zur Fähre hatten und fielen völlig kaputt ins Camperbettchen.



Donnerstag, 13/08/09


Viel zu früh klingelte heute Morgen der Wecker. Schon um 6.00 Uhr. Aber heute hieß es Magnetic Island und wer was sehen will, der muss sich früh aus dem Bette quälen. Geschniegelt und gestriegelt und mit zwei vollen Rucksäcken saßen wir pünktlich um 7.05 Uhr in unserer Fähre nach Magnetic.

Dort angekommen versuchten wir uns erst einmal zu orientieren, was irgendwie nicht so einfach war, da wir ja fast noch im Halbschlaf waren.

Weil hier ordentlich der Bär steppte, nämlich so gar nicht, liefen wir erst einmal los mit dem Ziel einen Kaffee irgendwo ergattern zu können. In Nelly Bay fanden wir eine Bäckerei, die uns beiden zwei leckere Flat whites machte. Dazu gönnten wir uns die selbst gemachten Brötchen und ein bisschen Obst. Beim frühstücken philosophierten wir darüber, welches Fortbewegungsmittel nun für uns in Frage kommen würde. Zur Auswahl standen: der Bus, das ökonomische Fahrrad, der Roller oder ein Moke! Bus fiel schon mal aus, weil zu unspektakulär und zu unflexibel. Fahrrad hätte ich ja gerne genommen, aber der Rucksack war einfach zu voll beladen. Die Roller präferierten wir anfangs bis Meikel meinte: „Ach Roller kann ich auch in Berlin fahren!“ Und da ich sowieso nicht wusste, ob ich mittlerweile zu viel Respekt, durch meinen Unfall vor 3 Jahren, hatte, entschieden wir uns für ein lustiges Moke.

So ein Moke muss man sich wie eine Minivariante eines Trabant Kübel vorstellen. Keine Türen, kein gar nichts und verdammt laut. Ein Wunder, dass es über ein Lenkrad und Bremsen verfügte. Obwohl die Bremsen echt der Oberknaller waren, vielleicht hätten wir noch nen Anker mitnehmen sollen, der hätte uns im Notfall sicher gerettet. Aber es gab ja keinen Notfall von daher mussten wir ohne einen auskommen und nur früh genug auf die Eisen gehen.

Nun gut. Nach einer kurzen Einweisung sprangen wir in die Karre und die wilde Fahrt ging los. Uiui! Das war was. Schnell wurde uns klar, dass wir uns für die beste Variante entschieden hatten. Die Insel war relativ hügelig, so dass das Radfahren bei der Hitze zu Hochleistungssport ausgeartet wäre. Auch die Roller hätte man hier ganz schön hoch quälen müssen und da wir auch noch ein paar Walks machten, war das Moke schon eine gute Variante und wahrscheinlich auch die Lustigste. Hihi!

Zuerst fuhren wir nach Horseshoe Bay. Dort kauften wir uns eine Schnorchelausrüstung, genossen ein wenig die Ruhe und fuhren in Richtung Arthur Bay, wo man angeblich gut Schnorcheln konnte. Da der Weg für Mokes gesperrt war, stellten wir es auf einem Parkplatz ab und liefen den Rest der Strecke. Hier ging es hügelig weiter und insgesamt mussten wir dann 5 km hoch und runter laufen. Ganz schön anstrengend bei der Hitze. Aber der Marsch sollte sich lohnen. Wir liefen bis zur Florence Bay und verweilten hier 2 – 3 Stunden mit Relaxen, Schnorcheln und natürlich auch wieder Quatsch machen (manchmal fragen wir uns schon, ob das normal ist, schließlich werd ich ja schon 17 und der Meikel schon 23 +/- 10 so genau wissen wir das nicht mehr) bis wir zurück zur Arthur Bay liefen, wo wir bis ca. 16.00 Uhr blieben und auch hier das gleiche Programm auf der Buchtordnung stand.

Abschließend ging´s noch einmal zur Horseshoe Bay. Dort gönnten wir uns in der fast untergehenden Sonne ein Eis und eine frische Dusche.

Mensch war das ein schöner Tag. Die Buchten waren wirklich wunderschön, glasklares Wasser, Ruhe, nicht so viele Touristen, schöne Strände. Einfach herrlich.

Da wir noch ein paar Freikilometer hatten, sausten wir jetzt noch ein bisschen auf der Insel umher. Durch Arcadia, Nelly Bay zur Picnic Bay. Meikel versuchte sich zwischenzeitlich mal als Meikel Schuhmaker und schnitt gar nicht mal so schlecht ab.

Um 18.40 Uhr nahmen wir die Fähre nach Townsville zurück und waren zwar ganz schön fertig, aber dafür glücklich und zufrieden.

Da es noch nicht so spät war, brutzelten wir uns noch ein paar Würstel, die nicht wirklich lecker waren, aber naja, und fuhren dann schon einmal ein paar Kilometer Richtung Airlie Beach. Im Bowling Green Bay National Park schlugen wir unser Nachtlager auf und schliefen ganz schnell ein.



Freitag, 14/08/09


Heute ging´s weiter nach Airlie Beach. Vor uns lagen ca. 250 Kilometer, die wir an einem Stück reißen wollten. Da hier auch nicht so viele interessante Sachen kamen, war es auch nicht weiter schlimm, dass wir die Strecke durchbrausten.

In Bowen machten wir trotzdem mal halt, weil wir Lust auf einen Nachmittagskaffee hatten. An der Horseshore Bay von Bowen schlürften wir unseren Milchkaffee und liefen noch zu einem Aussichtspunkt der Bucht. Hach… da kommt man wirklich ins träumen. So viel wunderschöne niedliche Buchten mit so schönem Wasser.

Schade, dass man das alles nicht einpacken und mitnehmen kann.

Dann Endstation Airlie Beach. Da wo andere Orte sich schon Bettfertig machten, blühte es hier erst richtig auf. Gegen 17.00 Uhr war hier nämlich noch einiges los. Und nun hatten wir die Qual der Wahl. Boot 1, 2 oder 3 oder doch besser 4,5,6…!? Mit tausenden von Prospekten und Anbietern, die um ihre Kunden warben, guckten wir ziemlich doof aus der Wäsche. Naja, aber wieso gibt´s denn hier so viele Reisebüros… genau zum Beraten lassen und das taten wir dann auch. Erst in dem Einen, dann in dem Anderen. Bei Travelbugs gerieten wir auf Tom, der zwar ganz schön chaotisch war, aber irgendwie sympathisch. Der machte mit uns einen kleinen Plan bis wir nach ca. einer Stunde unser Boot hatten. Eigentlich wollten wir ja ursprünglich einen Katamaran nehmen, letztendlich wurde es dann doch ein Segelboot. Unser Veranstalter hieß Explorer Whitsundays, der schon von einigen Mates aus Brisbane gebucht wurde, so dass wir wussten, dass das schon mal eine gute Wahl war. Unser Segelboot war ein ausrangiertes Wettkampf-Segelschiff und hieß Ragamuffin ll. Das Boot fasste 13 Leute plus zwei Mann Crew, also relativ entspannend und nicht so eine Massenveranstaltung. Tom versprach uns einen sehr relaxten Trip und nicht so eine Entertainment Scheiße. Leider mussten wir erfahren, dass unsere Segeltörn erst am Montag starten konnte und so hieß es zwei Tage in Airlie Beach die Zeit vertreiben.



Samstag, 15/08/09


Heute wachten wir auf unserem eigenen Grundstück auf. Also naja, so gut wie… hätten wir das nötige Kleingeld hatten wir jetzt auf jeden Fall schon mal Probeschlafen gemacht. Wir standen nämlich auf einer Grundstückanlage, wo die Hauptstraßen und Parkplatzeinheiten schon standen, nur die Besitzer der Grundstücke noch fehlten. Hatte irgendwie was Lustiges.

Nachdem wir unser fast vielleicht Grundstück verließen, hieß es nun Zeit totschlagen, denn so viele Sehenswürdigkeiten gab es hier nun auch wieder nicht.

Wir fuhren zu einem Wasserfall, der leider ganz schön vertrocknet aus der Wäsche guckte und das Wasser des dazugehörigen Pools auch nicht mehr das Klarste war. Dafür tummelten sich hier jedoch ein paar Schildis, die ab und zu ihre Köpfe aus dem Wasser streckten.

Danach fuhren wir an einen Strand, der jedoch nicht wirklich einladend aussah, so dass wir dort eine Runde Mittagschlaf einlegten.

Am Abend machten wir uns an einer Barbiestation noch ein paar leckere Eierkuchen und ließen den Abend ganz entspannend und relativ unspektakulär ausklingen. Danach ging´s wieder zu unserem fast vielleicht Grundstück.



Sonntag, 16/08/09


Heute legten wir einen Wäschetag ein und surften ein wenig durch das Internet. Am Nachmittag stießen dann Jojo und Guido mit ihrem Mutterschiff zu uns. Denn da die beiden auch Segeln wollten, hatten wir für sie das Ganze mit gebucht. Wir sind eben die Drone und da fährt man schon mal vor und kundschaftet die Gegend aus. Mission erfolgreich.

Da derzeit eine Segelveranstaltung lief, war der Parkplatz, auf dem man sein Auto abstellte bevor man an Bord ging, ziemlich überfüllt, so dass wir uns schon am Abend auf diesen stellten und morgen einen wesentlich entspannteren Start in den Tag genießen zu können.



Montag, 17/08/09


Heute ging´s also für drei volle Tage auf See. Punkt 8.45 Uhr standen wir vier am Treffpunkt bereit, um an Bord der Ragamuffin gehen zu können.

Gegen Neun kam dann auch Jack, einer der Crewmitglieder, der uns einsammelte und zum Boot brachte.

Tja und da stand sie, die Ragamuffin ll, klein, aber fein. Uns war ja schon ein wenig mulmig, denn wir alle hatten noch den Trip ans Great Barrier Reef im Hinterkopf. Doch schnell stellte sich heraus, das dies hier eine wirklich ganz andere Veranstaltung war…wesentlich relaxter und einladender als auf dem anderem Dampfer.

Dann warfen wir einen Blick auf unsere Kajüten, verstauten unsere Sachen und los ging´s. Da wir Traumwetter hatten und somit wenig Wind, musste erst einmal der Motor für den Antrieb des Schiffes hinhalten. Trotzdem sehr entspannend. Auch die restlichen Gäste waren sehr freundlich und wir schienen eine lustige Truppe zu sein.

Den ersten Tag verbrachten wir mit quatschen, relaxen, dösen, essen, schnorcheln und wieder essen. Dann ging´s zum White Heaven National Park, wo sich eine Aussichtsplattform befindet, von der man sich das Inlet angucken kann. Leider war es schon relativ spät, so dass die wahre weiße Pracht nicht wirklich zum Ausdruck kam, jedoch trotzdem sehr beeindruckend aussah.

Anker legten wir vorm berühmten White Heaven Beach selbst. (Raffaello Werbung). Die Nacht verlief relativ entspannt. Es schaukelte zwar leicht hin und her, aber es war erträglich, so dass man nicht gleich ein flaues Gefühl in der Magengegend bekam.



Dienstag, 18/08/09


Heute Morgen setzte man uns mit dem Beiboot am White Heaven Beach für drei Stunden ab. Da wir viel von diesem sehen wollten, mussten wir zuerst einmal ne Runde joggen, um danach gemütlich zurück schlendern zu können. Hätten wir das nicht gemacht, wäre alles etwas knapp geworden. Am Ende des Strandes waren wir wieder am Inlet, was wir einen Tag zuvor von oben gesehen hatten. Schon genial. Hier tummelten sich Rochen und andere kleine Fische und natürlich ne Menge strahlend weißer Sand. Man glaubt es kaum, aber der Sand ist wirklich viel viel weißer als herkömmlicher Sand, auch fühlt er sich ganz anders an.

Vorort machten wir ein paar Fotos, träumten vor uns hin und beobachteten andere Gäste. Unter anderem auch neureiche Chinesen, die mal mit ihrem Privatwasserflugzeug übergesetzt hatten und am Strand erst einmal ne Pulle Champus köpften. Meikel und ich überlegten schon, ob wir sie denen einfach moppsen und weglaufen… ließen wir aber, weil wir Angst hatten, dass sie anfingen würden zu weinen und sich dann noch ne extra Line Koks durch den Kopf hätten jagen müssen, um wieder klar zu kommen.

Gegen 11.00 Uhr sammelte uns Chris wieder mit dem Boot ein und wir fuhren an einen Schnorchelspot. Auf dem Weg dort hin, sahen wir sogar Delphine und einen dicken fetten Wal, der immer wieder aus dem Wasser sprang. Wir beide dachten eigentlich so was wäre immer nur für den Film gemacht, aber scheinbar machten das auch frei lebende Wale. Warum das so ist, kann wohl viele Gründe haben. Spielen, Balzen, Schmutz vom Rücken bekommen oder auch eine Art der Kommunikation. In der Bucht verbrachten wir eine ganze Weile und das Schnorcheln war wirklich spektakulär. Dort war auch wieder dieser Fisch, den ich schon am Great Barrier Reef gestreichelt hatte. Die nannten den hier alle Wally, warum auch immer.

Als wir alle hungrig an Board kamen, gab´s erst einmal nen kleinen Snack und später an unserer Schlafbucht lecker Nudeln.

Schon beeindruckend, dass man auf so einem kleinen Schiff für verhältnismäßig viele Leute kochen kann.

Beim Sonnenuntergang gönnten wir vier uns noch einen Wein und träumten vor uns hin und Meikel und ich wurden ein wenig melancholisch, weil uns immer mehr bewusst wurde, wie schnell die Zeit davon galoppierte. Schon bald würden wir wieder in Berlin sein.

Ich ein wenig angetütert, ging relativ zeitig auf meine Pritsche und schlief dann sofort ein.



Mittwoch, 19/08/09


Heute war die See ein wenig rauer und der Wind pustete, so dass wir endlich Segel setzen konnten. Wir alle waren sehr gespannt, denn jeder, der schon mal gesegelt ist, weiß sicher, dass das auch gefährlich sein kann, besonders bei den Manövern. Aber Chris und Jack verpassten uns noch eine Einweisung und schon standen die Segel im Wind und wir brausten davon. Da eine Seite des Bootes immer mehr ins Wasser getaucht ist und die andere mehr raus steht, bekamen wir eine ordentliche Schräglage und wir mussten uns gut festhalten. Scheinbar gefiel es auch allen richtig gut, bis auf klein Lanchen. Die krallte sich an und in Meikel fest, weil sie Angst hatte vom Kahn zu fallen. Ja so war´s ich hatte voll schiss…ich war nicht Seekrank ich hatte Schiss.

Da ich wohl ein ziemlich schmerzverzerrtes Gesicht zu haben schien, holte sich der Skipper Chris mich zu sich, so dass ich die Manöver an einer sehr sicheren Stelle aus mitmachen konnte. Auch als wir irgendwann Anker legten, fragte man mich immer noch, ob alles okay sei. „Na klar, alles paletti…hähä!“

Hier verbrachten wir den halben Tag. Die meisten mit dösen in der Sonne. Ich schlief sogar richtig ein, wahrscheinlich hatte mir die Fahrt den letzten Rest gegeben und der Adrenalinausstoß war ein wenig viel.

Nach dem Mittag ging´s zurück nach Airlie Beach, natürlich ohne Motor. Also noch en Runde segeln. Juchuh… da kommt Freude auf. Schön, dass mir jetzt auch noch übel wurde, aber ich hatte mir vorsichtshalber schon vorher eine der guten Pillen eingeworfen, so dass mein Mageninhalt eigentlich da bleiben sollte, wo er war.

Gegen 16.00 Uhr kamen wir zwar alle leicht benommen und fertig in den Hafen, aber mit vielen Eindrücken und schönen Bildern im Kopf.

Nach einer Dusche an der Marina gingen wir noch einmal ins Internet, wo ich auf meinem Stuhl noch leicht hin und her schaukelte.

Zum Schlafen fuhren wir in den Eugnella National Park – oder auch wie Guido und Meikel sagen, der Urigella National Park. Dort sollten wir am Morgen nämlich süße kleine Platgypusse beobachten können. Das Unterfangen war jedoch nicht so einfach, da die Straße dort hin mal wieder der Hammer war. Keine Schilder, keine Peilung und enge Straßen und sowieso doof. Aber wir kamen irgendwie an und ich fiel ohne Essen einfach ins Bett.



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