first week - 23/06/09 – 30/06/09
Dienstag, 23/06/09
Endlich, der 23.Juni 2009 und das hieß – Camper abholen.
Montag also noch unsere letzten Prüfungen schreiben und abe und irgendwie fühlte mannds die Housemates in der Princhester verabschieden. Und dann noch auf ne Abschiedparty nach Kelvin Grove. Schon komisch allen auf einmal schon wieder „Auf Widersehen“ sagen zu müssen, schließlich hatten wir uns doch grade alle aneinander gewöhnt und irgendwie fühlten wir uns mittlerweile auch richtig heimisch in Brisbane. Am Dienstagmorgen machten sich dann Guido, Jojo, Meikel und ich auf zur Camperstation. Verlief alles nach Plan ab. Erst einmal ne halbe Stunde Papierkram und Inspektion des Campers und dann ab zurück.Ich fuhr den Bock dann erst einmal zurück in die Princhester. Schon komisch. Mein bzw. unser neues Zuhause auf vier Rädern und das für 2 Monate/ knapp 10 Wochen. Auweia!Nach leichtem anfänglichem Rumgerühre mit der Handschaltung – hier sei noch einmal gesagt, die Schaltung befindet sich in Australien auf der linken und nicht auf der gewohnten rechten Seite – kam ich langsam klar und nach 20 km heil in der Princhester an. Nun schnell Sachen packen, mit Ron, meinem Vermieter, Zimmer abnehmen, einladen und Tschüssikowski.
Schon komisch alles. Aber naja, so ist das nun mal und nun sollte ja schließlich der schöne Teil des Aufenthalts in Australien kommen.
Guido und Jojo machten sich noch am selbigen Tag nach Byron Bay auf. Meikel und ich hatten aber nocheiniges in Brisbane zu erledigen, dass wir unsere Abreise auf einen Tag später verschoben.
Unter anderem mussten wir erst einmal den Camper halb auseinander nehmen, da der Geruch der Gardinen doch etwas übel war. Also die Dinger inne Waschmaschine und ne Flasche Febreze für die Polster gekauft, die dann über die selbigen gekippt wurde, um weitere Gerüche zu übertünchen.
Am Abend roch die Hütte wie´n Puff, aber allemal besser als vorher. Also wer uns suchen sollte, immer der Wolke hinterher!
Mittwoch, 24/06/09
Nun sollte es endlich losgehen. Nach dreistündigem Sachen packen bei Meikel und Großreinemache in seinem Zimmer (Ferkel Du) konnten wir dann endlich starten.
Unser erstes Ziel war Surfers Paradise. Leider hatte sich der Anblick nicht wirklich verbessert, aber für ne kleine Shoppingtour reichte es allemal aus.
Also von Billabong, Quicksilver, Roxy, Adidas zu Ripcurl und zurück zum Camper. Leider nix gefunden, aber der Geldbeutel wird es uns danken.
Die nächste Station war dann Byron Bay, wo wir auf Guido und Jojo treffen würden.
Nach ein paar Kilometern auf dem Highway taten wir das dann auch. Man muss dazu sagen, dass wir unsere erste Nachzt nicht auf einem Campingplatz verbrachten, sondern einfach auf der Straße. Dies ist hier, zur Verwunderung aller, jedoch nicht so gern gesehen. Verstehen tut das wirklich keiner von uns. Denn, ob wir ein Auto so abstellen und einfach nur parken, um dann in einem Hostel zu nächtigen oder wir es abstellen, parken und darüber hinaus noch drin schlafen, macht doch nun wirklich von außen betrachtet, wirklich keinen Unterschied.
Aber Guido, der Späher hatte ein Plätzchen gefunden, wo keine Beschilderung war und so dachten wir, auf der sicheren Seite zu sein. Also nachti und Licht aus.
Donnerstag, 25/06/09
Schön eingekuschelt in unsere dicken Schlafsäcke wurden wir dann 5.30 Uhr durch heftiges Gewummere an unsere Türen und Scheiben geweckt. Völlig erschrocken von diesem Geräusch wussten wir erst gar nicht, was das zu bedeuten hatte. Bis wir begriffen – alles klar, das müssen die Typen von der Stadt sein.
Meikel streckte dann wie Morla seinen Kopf aus dem Camper und begrüßte den Übeltäter. Dieser mies gelaunte Typ drohte mit einer fetten Strafe von 110 Dollar und wies uns darauf hin, dass es verboten sei hier zu stehen. Er fragte uns doch wirklich, was wir hier eigentlich machen würden. Ähhh…sehr witzig, wonach sieht´s denn aus? Nach Karten spielen oder was? Unfreundlicher Typ. Naja, was soll´s, uns blieb nichts anderes übrig als zu fahren und so nutzten wir alle das frühe Aufstehen und fuhren alle zum nicht weit entfernten Leuchtturm von Byron Bay um uns den Sonnenaufgang am östlichsten Punkt Australiens anzusehen.
Nun stellten wir fest, was der Typ wirklich gewollt hatte – der wollte uns nur wecken, damit wir diesen traumhaften Anblick nicht verpassten.
Also noch einmal danke, dude! ;-)
Am Nachmittag machten Meikel und ich ne kleine Shoppingtour durch die Stadt. Mensch ich hätt´mich dumm und dusselig kaufen können. So schöne kleine Läden, die so viel Verschiedenes zu bieten haben.
Byron Bay hat wirklich Flair und sollte bei jedem auf der Besuchsliste stehen. Die Stadt ist farbenfroh und etwas alternativ und wirkt dadurch einfach etwas anders. Niedlich und sympathisch irgendwie.
Gegen 17.00 Uhr machten wir uns weiter in Richtung Süden. Eigentlich sollte unser nächstes Ziel Grafton sein, aber das ließen wir aus, denn dieser Ort hatte leider nicht viel zu bieten.
Also weiter nach Coffs Habour. Diese Stadt lag am Meer und sollte vielleicht mehr bieten. Gegen 21.00 Uhr kamen wir dort an und suchten uns ein Plätzchen auf einem Parkplatz direkt am Meer. Auch hier war Campen nicht erlaubt, aber wir hofften einfach, dass uns hier nichts passieren würde.
Freitag, 26/06/09
Diese Nacht verlief friedlich und niemand weckte und unsanft auf.
Ich begrüßte den Tag erst einmal am Meer mit einem kleinen Lauf. Herrlich diese Stimmung am Morgen. Das Meer, die Sonne, Surfer und die kleine Lane. *freu*
Da fühlt man sich doch irgendwie frei. Bei der Gelegenheit kundschaftete ich auch gleich die Gegend nach einer Duschmöglichkeit aus. Leider hieße es auch heute wieder… rein ins kühle nass der Dusche am Strand. Aber was soll´s – besser als nix und muffeln möchte ja keiner von uns.
Nach dem Frühstück mit Meeresblick, Abwaschen, Aufräumen des Campers und Dusche, machten wir uns auf um was zu sehen. Leider auch alles eher enttäuschend bis auf so eine Art Bananen Vergnügungspark. Huiii!
Hier konnten wir eine exorbitant große Banane begutachten – tooooll! Schönes Plastegebilde. Hätten wir Lust auf Skifahren oder Eislaufen gehabt, wären wir hier voll auf unsere Kosten gekommen. Denn mit diesen Attraktionen, man glaube es kaum, wollte man uns beeindrucken. Für Meikel und mich waren aber die Kuscheltiere und die alten Maschinen, die früher zur Ernte benutzt wurden, viel spannender. Schon schön wie leicht man uns beeindrucken kann. Da braucht´s nicht viel.
Gleich neben diesem Park führte uns ein Weg hoch auf ein Plateau. Von dort aus hatten wir einen super Blick auf die Bananenplantagen und die Wälder rings herum. Sehr beeindruckend, zumal wir gar nicht wussten, dass Australien für seine Bananen bekannt ist.
Gegen 13.00 Uhr machten wir uns auf ins Landesinnere über die Waterfall Road zum angeblich mit längsten Wasserfall Australiens.
Was ne Fahrt. Ich sag nur Great Ocean Road Feeling. Auf Deutsch – Ich kotze. Meikel hat mich, dank Serpentinen – so ein Wasserfall will ja schließlich irgendwie auch runterpurzeln – schön kotzig gefahren.
Abgesehen davon, dass mir ziemlich übel war, war die Landschaft aber wirklich sehr sehr schön.
Eben denkt man, man sei in Südamerika, schon sieht´s aus wie in Irland und dann doch wieder wie in Kanada. Sehr merkwürdig, aber wunderschön.
Leider machte das Navi kurz vor Ziel schlapp und wusste irgendwie nicht wirklich, wo es mit uns hin wollte. Berg runter, Berg rauf, doch wieder umdrehen und Strecke wieder zurück, dann doch wieder zurück und wieder umdrehen, fanden wir dann endlich unsere Rest Area, wo wir unser Lager aufstellen konnten.
Schon einmal Wolfs Creek geguckt oder andere schöne Schauermärchen von Australien gehört?
Scheinbar waren wir nun Inhalt einer solchen Geschichte. Nichts war hier. Keine Menschenseele. Okay, ein Auto, aber trotzdem gruselte es uns ein wenig. Mir aber doch ganz schön doll. Gut, dass ich vorher noch einmal auf dem Topf war, denn mein Popöchen häng ich hier nicht mehr raus. Huaaahhhh!
Samstag , 27/06/09.
Aufgewacht nach einer Nacht im tiefsten Australien. Nichts außer Natur, nen paar Bäumen und unserem kleinem Camper. Ganz ehrlich, ich hatte schiss. Nicht einmal mehr Empfang auf dem Handy. Da kann einem schon einmal die Muffe kommen.
Als unsere Äuglein nach 12 Stunden unruhigem Schlaf aufgingen und wir den Camper verließen, bemerkten wir, dass wir Nachbarn bekommen hatten. Und wer war´s… und wer kam da aus dem anderem Camper rausgehoppelt… die Jojo. Da sag mal noch mal einer die Welt wäre kein Dorf. Isse nämlich, denn Guido und Jojo hatten sich auf den selben Rastplatz verirrt wie wir. J
Also machten wir uns zu viert zu den angeblich mit längsten Wasserfällen in Australien auf. Die Wollumbumbu Waterfalls. Die ganze Zeit waren wir Bergauf und durch vielfältige Landschaften gefahren und konnten uns nicht vorstellen, dass es hier noch einen Wasserfall geben könnte. Aber siehe da, nicht weit entfernt von unserem Schlafplatz eröffnete sich eine riesige Schlucht und an ihr kletterte ein sehr langer Wasserfall entlang. Schon beeindruckend.
Nachdem wir looki looki gemacht hatten, fuhren Micha und ich den Weg wieder zurück, denn irgendwie mussten wir gestern an dem Cathedral National Park vorbei gefahren sein und den wollte ich unbedingt sehen, denn da sollten angeblich riesengroße Steine auf uns warten, die wie Sumoringer aussehen sollten. Also kehrt marsch und da hingefahren. Doch was stand da am Eingang des Weges. Road closed. Mist und nu? Ich war der Meinung, weil hier eh alles verlassen war, ach die haben bestimmt nur vergessen das Schild weg zu räumen… und weil Mich ain mein trauriges Gesicht sah, fuhren wir trotzdem durch. Irgendwann entdeckten wir auch die ersten Felsbrocken… schon irre, was die Natur hier so formte. Doch siehe da kurz vor Ziel… Road closed… na toll! Und was kam… siehste hab ich doch gleich gesagt… bist wie Lorenz… man kann ja mal probieren. Manno… na und! Naja, ich war schon ein wenig traurig. Also machten wir uns wieder zurück zum Highway und ergatterten wenigstens ein Foto mit den riesen Kawennsmännern.
Dann fuhren wir weiter zum Dorrigo national Park, der einen Weg durch den Regenwald zu bieten hatte. Schon krass anzusehen. So viel Grün und so viele Namensgenossinen. Nämlich gaaanz viele Liane, die sich von Baum zu Baum hangelten. Irgendwie hab ich mir die Viecher ja ganz anders vorgestellt, eher so grün und gummiartig und nicht so holzig und braun. Nach meiner Nachfrage wieso die überhaupt Lianen hießen, meinte Micha, weil Tisch eben auch Tisch heißt, da war wohl nix anderes mehr frei! Aha. Und nach der Bemerkung, dass die Dinger ja gar nicht so grün und gummiartig sind meinte er nur, dass Autoreifen ja dann auch aus Lianen hergestellt werden müssten. Haha… achso ja is klar. Stellen wir fest, gut, dass Liane für Liane schon besetzt war und ich jetzt nicht Tisch heiße und dass Autoreifen aus Gummi sind und nicht aus dem Holzzeug.
Danach machten wir uns wieder auf Richtung Süden auf dem Highway. Unser Tagesziel sollte Port Macquarie sein. Hier fanden wir ein nettes Schlafplätzchen direkt am Beach. So dass wir jetzt mit Meeresrauschen einschlafen können und uns ein Frühstück am Meer erwartet. Herrlich!
Sonntag, 28/06/09
Heute wurden wir in Port Macquarie von einem wunderschönen Sonnenaufgang um 6.30 geweckt. Schön im Camper eingemummelt liegen und der Sonne beim aufsteigen über dem Meer zusehen… so lässt´s sichs leben. Ich wollte dann erst einmal am Strand joggen gehen, was durch meine Schalampigkeit bestraft wurde. Denn ohne Musik lauf ich keinen Millimeter. Aber wo war nur dieser scheiß Ipod, also erstmal, zur Verwunderung von Meikel, den halben Camper auseinander genommen. Wer mich kennt, weiß wie wild ich da werden kann. Nicht Muddi, kennste!
Naja, irgendwann nach 20 Minuten vergeblichen Suchens kroch er dann zwischen einem Handtuch und einem T-Shirt hervor. Endlich ich war beruhigt und Micha hatte Lane mal in „Äction“ gesehen… auweia.
Naja Joggen konnte ich mir jetzt knicken, denn um 8.00 Uhr wollten wir schon im Koala Krankenhaus sein, wo die kleinen süßen Viecher wieder aufgepäppelt werden, die irgendein Wehwehchen haben. Also ohne joggen, ohne Dusche und Frühstück ab zum Krankenhaus.
Das Krankenhaus war leicht zu finden und schon standen wir vor den süßen Kerlchen. Sogar ein ganz kleiner war dabei, der erst 7 Monate alt war.
Das Krankenhaus wird nur von Spenden finanziert und ehrenamtliche Mitarbeiter helfen hier, die Kleinen wieder aufzupäppeln. Einige bleiben nur kurz auf Besuch, andere sind schon über Jahre hier, da sie z.B. blind sind oder Arthritis haben.
Dort trafen wir Valea, die eine Studentin aus Neuseeland war, sie fragte uns, ob wir nicht auch Lust auf Walewatching hätten, um 10.00 Uhr würde eine Tour vom Hafen starten, die auch nicht teuer wäre.
Wir überlegten nicht lang bei diesem schönen Wetter. Zuerst machten wir uns aber noch am Meer unter der, zur Freude von Meikel, kalten Dusche frisch.
Noch schnell nen Käffchen und ab zum Hafen. Dort angekommen, wurden wir erst einmal enttäuscht, da um 10 Uhr alle Fahrten rauf aufs Meer ausgebucht waren. Also machten wir zu um 11.00 Uhr eine Fahrt mit dem halbe Millionen Bucks Boot klar.
Und dann hieß es erst einmal ne Stunde warten. Das Warten vertrieben wir uns an der Breakwall. So etwas wie die East Side Gallery in Berlin. Bloß, dass es sich hier um Steine handelt, auf denen sich jeder in irgendeiner Art und Weise verewigen kann. Sogar eine Homage an das gute VB Bier kam hier zum Ausdruck. Entlang der Wall sahen wir im Meer dann sogar schon die ersten Delphine aus dem Wasser springen. Schon beeindruckend, wenn man solche Tiere in ihrer wirklichen Umgebung beobachten kann. Dann kreischt die kleine Lane auch schon mal los und freut sich wie ein Kullerkeks und wird nur vom Meikel ungläubig angeguckt.
Ein Meter oberhalb von uns entdeckten wir dann zur Verwunderung von allen einen komischen Plastepelikan, der sah vielleicht aus. Fraglich war nur, wieso die Einheimischen den da oben platziert hatten… als dieses Plastevieh sich dann aber auch noch bewegte, war ich doch leicht verwirrt. Handelte es sich hierbei etwa um das sehr elastische Plaste, was sich auch schon mal verbiegen lässt? Erst im zweiten Moment begriff ich, dass der Pelikan nicht aus Plaste war, sondern echt. Was für ein dicker Braten.
Kurz vor 11.00 Uhr waren wir dann am Hafen zurück und waren gespannt auf unsere Fahrt zu den Walen.
Doch was mussten wir da hören… das halbe Millionen Dollar Boot hatte die Grätsche gemacht. Angeblich war die Konkurrenz dafür Verantwortlich. Hmmm…. Na toll! Nix Boot fahren und Wale glotzen? Nee, erstmal wurde uns dieses Spektakel verwehrt, denn alle weiteren Touren starteten erst um 12.30 Uhr, was uns zu spät war. Naja, sicherlich haben wir demnächst noch einmal die Chance auf so einen Kutter zu kommen… vielleicht isses dann nicht das halbe Millionen Dollar Boot, aber vielleicht dafür noch viel schöner.
Also sagten wir Port Macquarie Tschüssi und zogen weiter Richtung Süden. Da Meikel in Aussie ein kleiner Freund der Pies geworden ist, durfte auf unserer Reise ein Abstecher bei berühmten Piebäckern nicht fehlen. Wir hatten zwei Stationen, die wir anfahren konnten. Die erste war Tea Gardens wo sich „The Pie Man“ niedergelassen hatte. In Tea Gardens mussten wir zu unserer Verwunderung feststellen, dass in diesem Kaff alles andere zu finden war, aber irgendwie keine Pies. Komisch…wieso steht´s dann eigentlich in diesem Lonely Planet? Alle wie viel Jahre wird der eigentlich aktualiesiert? Und wieso sagt der eigentlich immer: „Muss man unbedingt gesehen haben“… auf einiges hätten wir auch verzichten können, wie z.B. den Abstecher nach Tea Gardens. Als wir wieder auf dem Highway landeten, machten wir halt an einem Rasthof, weil dit Lanchen ganz nötig mal Pipi musste. Komischerweise stand hier dann auf einmal The Pieman. Na supi… gibt´s dich also doch noch? Unter anderem war hier auch ein wirklich hässlicher Nachbau des Uluru zu finden. Naja, ich auf´s Töpfchen und erst einmal Erleichterung schaffen. Als ich aus der Toilette kam, empfangen mich schon die traurigen Augen von Meikel, die mir suggerierten, dass irgendwas nicht mit den Pies stimmte. Und so war es auch. Von wegen liebevolle handgemachte Pies, wo man einen Bäcker mit Mütze hinter dem Tresen sieht. Hier sah man ein paar Azubis und irgendwelche Standartpies. Das war ganz und gar nicht das, was sich Meikel davon ersprach und ich ahnte schon, was jetzt kam…! „Duhuuuu…können wir nicht nach Nelson Bay fahren, vielleicht ist der ja viel besser?“ Das hieße aber, dass wir insgesamt 80 km Umweg in Kauf nehmen müssten. Hmm…! Najut, ich durfte ja neulich auch in meine Absperrung reindonnern. Warum nicht jetzt auch nach Nelson Bay für nen Pie fahren.
Doch die Sache hatte sich gelohnt. Nach ein wenig umherirren, hatten wir endlich den von außen etwas merkwürdig aussehenden Laden gefunden. Aber das, was uns drinnen erwartete, entsprach genau den Vorstellungen, die Meikel von so einem Laden hatte. Tausend verschiedene Pies und sein Bäcker mit Mütze! Der Bäckermeister gab uns sogar noch einen Tipp für eine Übernachtungsmöglichkeit am Meer und die Sache mit dem Schlafen war so auch geritzt.
Nachdem Meikel seinen zweiten Pie genüsslich am Hafen verspachtelte, führen wir zum one Mile Beach und schlugen dort unser Lager auf.
Der Strand war wirklich schön. Sehr idyllisch.
Montag, 29/06/09
Um 6.00 Uhr morgens klingelte heute Morgen der Wecker, denn wir wollten den Sonnenaufgang am Meer nicht verpassen. Bei einem morgendlichen Lauf am Meer begrüßten wir den Tag und genossen die aufgehende Sonne. Ich machte noch ein paar Kletterübungen, während Meikel sich im Luftshopperfahren übte. Ich denke, er wird nen ganz großer. Danach ging´s auf Erkundungstour nach einer heißen Dusche. Gleich in der Nähe unseres Parkplatzes war ein Campingplatz, den wir über den Meereseingang stürmten. Und siehe da, nix abgeschlossen und… warme Duschen…jipih! Endlich! Also zum Camper, Sachen gepackt und über den Meereseingang des Campingplatzes die Duschen gekapert. Herrlich! Frisch geputzt ging´s zurück. Dort gab´s dann erst einmal lecker Frühstück mit Rührei, lecker Müsli und Kaffee. Also wie ihr seht uns hapert es an nix! :-)
Jetzt fahren wir Richtung Newcastle ins Lower Hunter Valley um uns mal so richtig den Bauch voll schlagen zu können. Günther mach dich auf einiges gefasst. Zuerst geht´s zur Schokoladenfabrik, dann zu einer Weinverkostung damit wir uns mal so richtig schön zulaufen lassen können, um dann den Magen mit Käse in der Käsefabrik zu schließen. :-) Das wird ein Spaß! Wenn wir dann auf einem Weinhügel die Landschaft beim ausnüchtern genießen werden, ist unser nächstes Ziel dann Sydney.
Nachdem wir im Aldi erst einmal unseren Kühlschrankvorrat aufgefüllt haben, erreichten wir einige Minuten später das Lower Valley. Ein Weingut nachdem anderem und ein wirklich herrlicher Anblick bei der schönen Sonne. Viel war hier aber nicht grade los, vielleicht lag es daran, dass zurzeit Winter ist. Also guckten wir unseren Lonely Planet und hofften, dass wir ein paar schöne Vineyards finden würden. Zuerst besuchten wir die Schokaladenfabrik. Yummi, was die alles hatten, ein echten Paradies für Freunde von Süßem. Hier probierten wir ein paar Sachen und kauften ein paar der leckeren ein.
Danach ging´s zur ersten Weinverkostung. Schon komisch, wenn keine anderen Leute dort sind und man als einziger rumwuselt. Meikel und ich kamen uns ein wenig komisch vor. Die Frau war aber nett und wir probierten. Da wir beide keine wirklichen Weinkenner sind, war das schon komisch Unterschiede beim Geschmack zu finden. Zum Kauf kam es an der ersten Stationen jedoch nicht.
Die zweite Station gefiel uns vom Ambiente schon besser und der junge Mann, der uns bediente, gab sich wirklich Mühe uns unexperienced Weinkennern das Ganze schmackhaft zu machen. Doch auch hier kauften wir erst einmal nichts, denn wir wollten noch ein wenig probieren.
Danach fuhren wir zur Käsefabrik. Stand auch groß im Lonely Planet. Hmm… viel von Fabrik sah man hier leider nicht. Nen kleines Guckloch, wo man so gut wie nichts von der Herstellung erspähen konnte. Der Käse war okay, aber für unseren Geldbeutel etwas zu dick.
Danach ging´s zum angepriesenen Weingut …. Schön war´s hier oben schon, aber irgendwie alles auf Tourismus ausgerichtet. Irgendwie fehlte es an Flair und Atmosphäre. Also machten wir kehrtum. Danach fuhren wir zum …. Aber auch hier stellten wir schnell fest, dass es ganz schön touristisch zuging. Viele Busse und eine merkwürdige Atmosphäre, die nicht wirklich zu uns durchdringen wollte.
Also ein wenig nach links und rechts geschaut und wieder ab zum Auto. Tja und dann standen wir da und waren erst einmal ein wenig ratlos, was wir nun tun sollten. Weiter ziellos rumdüsen oder doch wieder zu dem zweiten Weingut und noch ein paar mehr Weine bei schöner Atmosphäre probieren?
Da der Sprit ein wenig dem Ende zu ging und die Zeit uns davon lief, entschieden wir uns, das zweite Weingut wieder aufzusuchen. Und das sollte sich auch lohnen.
Dort probierten wir dann das gesamte Sortiment durch und unsere Zungen waren nach dem vierten Schnäpperken dann doch leicht betäubt.
Nur am Rande, aber Meikel meinte nach dem fünften Gläschen, dass er ein Buch raus bringen werde. Worüber? Natürlich über Wein. Nach dem fünften Glas fühle er sich bereit dafür, wie viel Seiten es haben wird, steht noch nicht fest, aber mindestens eine. Aha… also doch eher nen Flyer. Weinverkostung mit Meikel oder wie. Also der Meikel… der wird noch von sich hören lassen… seit gespannt. Oh oh oh!
Nachdem wir dann, ich glaube, insgesamt 10 Weine probiert hatten, fühlte ich mich guter Dinge und Meikel zum Fahren bereit. Hehe…! Nein, keine Angst, nur ich hatte einen kleinen Schwipps. Da grad die Sonne am Untergehen war, nahmen wir diesen Eindruck noch mit und machten uns jetzt nach Sydney auf.
Was man hier am Rande noch einmal betonen sollte. Der Lonely Planet ist sicher ein schöner Reiseführer, aber manchmal fragt man sich schon, was man ihm bietet, um in ihm zu erscheinen. Denn teilweise führt er einen doch eher an touristische Orte, die keineswegs Flair, noch Atmosphäre haben. Sicherlich sind Geschmäcker unterschiedlich, aber unsere Vorstellung von einem schönen Weingut sahen eher so wie bei dem Tower Estate aus und nicht wie bei den Lower Hunter Valley Gardens. Dort dann etwas über den Wein zu erfahren und in einer Runde, wie bei der Gruppentherapie zu sitzen, um dann danach im Gänsemarsch zur Verkostung über zugehen.
Am Abend erreichten wir dann ganz schön erschöpft Sydney und trafen wieder auf Guido und Jojo! :-)
P.S. Vorab schon einmal entschuldigung für Schreibfehler oder merkwürdige Satzkonstrukte. Aber besser als nix.

